Letztes Wochenende waren die Kinder aus dem Haus, und wir verhielten uns am Samstag endlich so, wie wir sind. Wir sagten Dinge, die wir vor den Kindern nie sagen würden, wir plünderten den Kühlschrank, assen Kartoffelchips mit Mayonnaise, rülpsten im Duett, drehten die Musik bis zum Anschlag auf, sangen HIGHWAY TO HELL, liessen im Haus alle Lichter brennen, rannten schreiend durchs Haus, rissen uns die Kleider vom Leib, kochten und liessen alles stehen, hatten wilden Sex in der Waschküche, der bis zu den Nachbarn hörbar war.
Nichts von alledem ist wahr. In Wirklichkeit ging meine Frau am Samstag früh zu Bett, ohne ein Wort zu sagen, und ich entsorgte im Badezimmer abgelaufene Kondome und sortierte alte Rasierklingen nach ihrer Schärfe.
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]