»Wie habt Ihr letzte Nacht geruht, Herr?«, fragte Uchiki.
»Fürchterlich. Ich habe die ganze Zeit geträumt, dass meine Krieger von einem neunschwänzigen Fuchs und einem Kami besiegt wurden.«
»Ihr wisst doch was man sagt: Träume sind Schäume«, versuchte der Diener mehr Zeit für sein Ende hinauszuzögern.
»Schon möglich, aber ich habe ein komisches Gefühl in letzter Zeit.«
»Ihr sorgt euch einfach zu sehr darüber, ob ihr das Volk auch genug knechtet, großer Shuten Dōji.«
Der Oni grunzte. »Mag sein. Stell dir vor, ich habe geträumt dass eine Herde Werschweine sich über ein wehrloses Dorf hermacht.«
Uchiki schluckte bei diesem Zufall leicht, da er die Aussage nicht einzuordnen wusste.
»Ob ich damit zum Seelenmarder gehen sollte? Ich mache mir vermutlich wirklich zu viele Sorgen darüber ein grausamer Herrscher zu sein. Vielleicht habe ich gerade eine Midlifecrisis oder so. Ich bin immer Shuten Dōji. Ich habe Landstriche verwüstet, kleinen Kindern den Lolli geklaut. Nun gut das Waisenhaus hätte ich danach nicht anzuzünden brauchen, aber es war Weihnachten, verdammt! Auch wenn wir es in der Anderswelt nicht feiern, so will man doch ein wenig Stimmung an dem Tag machen. Das geht doch jedem so?«
»Selbstverständlich, Herr.«
Immer mehr wurde Uchiki zum geheimen Vertrauten seines Herrn. Was zum einen eine Ehre war, andererseits die Chance minderte gefressen zu werden.
Schmetterlinge fliegen leise durch den lauen Wind.
Auf ihrer bunten Sonnenreise kreisen sie geschwind.
Blumen blühen, in allen Farben und der Duft betört.
Es ist die Welt der Himmelsgaben, die [ ... ]
Wie viele Stunden habe ich in Bibliotheken verbracht
Wie viele Bücher habe ich bisher gelesen
Wie viele Schicksale lernte ich kennen
Wie viele Geschichten und Abenteuer habe ich erlebt
Wie sehr [ ... ]
Wann finde ich das Herz, das mit meinem im Takt schlägt?
Ich sitze in meiner Klinik für Bekloppte mit zweieinhalb Zimmern und rede mit meinem Spiegelbild.
Es gibt mir niemals ein stumpfes [ ... ]