Verträumt starrte der Herrscher auf dem Balkon zum Nachthimmel auf. Erst vor wenigen Minuten war eine Brieftaube mit den freudigen Nachrichten aus Rinjin eingetroffen. Alles in allem war die Schlacht gut gelaufen und die Flüchtlinge in seiner Stadt konnten nun nach Hause zurückkehren. Zudem soll es dank zwei tapferen Soldaten zu keinen nennenswerten Verlusten gekommen sein.
»Liebster, erinnerst du dich an die beiden Verrückten die in deine Dienste getreten sind?«, fragte die Herrscherin während sie ihren Schmuck für die Nachtruhe abnahm.
»Erinner mich bloß nicht an sie. Hoffentlich ist ihre Dreistigkeit ihnen zum Verhängnis geworden.«
»Aber, Liebster, was ist wenn sie diejenigen sind deren wegen die Schlacht so glimpflich verlief?«
»Unmöglich!«
Die Herrscherin gluckste. »Es ist nicht unmöglich. Was willst du tun, sollte es doch nicht so sein wie in deiner Fantasie? Hinrichten kannst du sie nicht, da sie dir die Lehnstreue geschworen haben und es schlecht für die Moral der Armee wäre wenn zwei Heldinnen hingerichtet würden.«
»Dann würde ich sie in das nächste Selbstmordkommando schicken!«, gab er barsch zurück, um danach sanfter weiterzuführen: »Aber es gibt keinerlei Grund dieses Szenario als möglich abzutun.«
»Wie viel würdest du darauf setzen, Liebster?«
»Du verspielte Katze willst wetten? Nun gut. Der übliche Einsatz?«
»Abgemacht. Hoffentlich haben sie überlebt, dann würden sie mir noch mehr Belustigung bringen.«
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]