Willkommen in der Dämonenwelt

© EINsamer wANDERER

Nichts als tiefste Dunkelheit. In der Mitte des endlosscheinenden Raumes fällt ein Lichtkegel von der Decke und erleuchtet eine in kettengelegte Gestalt. Morgaines Lippen waren aufgeplatzt. Der kleine Bartholomew war ihr mit Seilen auf den Rücken gebunden worden.
Die Arme der Hexe waren mit eisernen Ketten stramm gefesselt, deren Ende sich in der Dunkelheit verloren.
Kaum dass die beiden die Koffer gepackt hatten, waren sie niedergeschlagen und anschließend von unsichtbaren Kräften verprügelt worden. Und nun hier gelandet.
Der Hexe brummte immer noch der Schädel von den Schlägen. Ihr war schwindelig und sie war einer Ohnmacht nahe.
Die Stimme von Wynn schlug eine eisige Schneide durch die Stille des Raumes. »Morgaine, hiermit wirst du aufgrund der Gefährdung unserer Welt verbannt. Ich muss sagen, dass mich deine Flucht nicht im geringsten Maße überrascht. Freue dich, dass ich im Gegensatz zu dir unsere Gesetze ehre, nach denen eine Hexe niemals eine andere töten darf. Somit werden wir dich in die Welt der Dämonen verbannen. Dem Ort dem auch wir Hexen entsprangen. Sämtliche Pakte mit anderen Dämonen sind mit deiner Verbannung null und nichtig. Einzig der Dämon deines Herzens bleibt dir erhalten, wobei ich persönlich sagen muss, dass er ebenso nutzlos gegen die Schrecken dieser Welt sein wird, wie ein Bild von Sauerstoff einem Ertrinkenden. Wie dem auch sei. Möge dein Tod schnell und schmerzlos sein, Schwester. Öffnet das Tor!«
Plötzlich lösten sich die Ketten. Morgaines schmerzende Arme hingen schlaff herab. Ein Tor öffnete sich in der Dunkelheit. Es war ein Strudel in einer sich ständig ändernden Realität. Ein Wurmloch. Es sog die schreiende Hexe und ihren ebenso kreischenden Dämon schnell in eine andere Realität ein. Somit begann das eigentliche Abenteuer.

Schreiend fiel Morgaine aus allen Wolken, im wahrsten Sinne des Wortes. Ihrem Magen war flau und der Wind zischte an ihren Ohren vorbei, während ihre Augen entsetzt in die Tiefe des Bodens starrten.
Perry tat es ihr gleich und schrie wie am Spieß. Dabei machte er sich vor Angst in die Hose.
Oh, man. Ich gehe jede Wette ein, dass die beiden gleich draufgehen werden.
Beide fluchten panisch wüste Flüche, wobei ich zu Faul bin um sie alle aufzuzählen, während sie immer schneller dem grauen felsigen Abgrund entgegen fielen.
Plötzlich wurde ihr Fall ein paar Meter über der Erde gebremst. Einige Sekunden verharrten sie still in der Luft, bevor sie unsanft aber sicher auf dem Boden der Tatsachen beziehungsweise dieser/unserer/meiner Welt ankamen.
»Aua«, sagte Morgaine und rieb sich die aufgeschürften Knie.
»Ich glaube ich habe mir in die Hose gemacht«, meinte der Dämon.
»Riecht man«, meinte die Hexe mit rümpfender Nase.
»Wo sind wir hier?«
Beide schauten sich um. Der Himmel war Wolkenbehangen und ebenso Grau wie die Felsen zu ihren Füßen. Weit und breit war nichts anderes zu sehen als graue Eintönigkeit. Auch gab es keine Geräusche. Es herrschte eine gespenstische Stille.
»Keine Geräusche?«, fragte Morgaine zweifelnd. »Hörst du das auch?«
»Du auch?«, fragte Bartholomew verdutzt. »Und ich dachte, dass ich verrückt geworden wäre und eine Stimme in meinem Kopf gerade einen Voice-Over macht.«
Wenn ich mich vorstellen dürfte. Ich bin Erzählerix oder auch Erzähl-er-nix genannt. Kein Lacher? Nicht mal ein Kichern? Enttäuschend. Jedenfalls bin ich euer ganz persönlicher Erzähler und werde euch auf euren Reisen durch diese fremde Welt begleiten. Oder zumindest bis zu eurem qualvollen Ende.
»Soll das heißen, ich habe dich jetzt für den Rest meines Lebens an der Backe? Muss das sein?«
»Hat er da gerade etwas von einem qualvollen Ende gesagt?«, fragte der Dämon mit dem Zeigefinger nachdenkend am Mund.
Ja, habe ich. Ihr hättet die letzten Typen sehen müssen, denen ich gefolgt war. Nach drei Wochen hat sie ein fieser Dämon in Luft ertränkt.
»In Luft ertränkt?«, fragte Bartholomew schwer schluckend.
»Irgendetwas sagt mir, dass ich das gar nicht so genau wissen will.«
Das war echt toll! Ich habe so etwas noch nie gesehen, müsst ihr wissen. Obwohl die Typen vor diesen Typen waren auch nicht schlecht. Die wurden von einem Rudel tollwütiger Buchsbäume zu Tode getrampelt.
»Und was war mit den Typen davor?«, fragte Perry, dessen Neugierde nun sichtlich geweckt war.
»Halt´ die Klappe, kleiner Gremlin!«
Was ich damit aber eigentlich sagen will ist: Willkommen in der Dämonenwelt und es ist meine Aufgabe euch zu erzählen, dass ihr auf eine von tausend verschieden Arten qualvoll und zur Unterhaltung unserer Leser sterben werdet.
»Unserer, was?«
Erzähl ich euch, nachdem dieses Kapitel vorbei ist. Die Pausen dazwischen eignen sich besser zum Small-Talk. Da liest nicht gleich jeder mit, wodurch wir Spoiler vermeiden können.
Jetzt solltet ihr euch aber erst einmal der Gestalt dort drüben zuwenden, die uns schon seit einiger Zeit beobachtet.
Aus dem Schatten eines Felsens trat eine alte Frau hervor. Sie schien indianischer Herkunft zu sein. Die wettergegerbten Züge hatten tiefe Furchen in ihre Haut gegraben. In ihren dunklen Augen funkelte Arglist. Die ebenfalls graue Kleidung hatte dieselbe Farbe wie die Umgebung und machte sie so gut wie unsichtbar.
»Hehehe. Was seid ihr denn für welche?«, fragte sie.
»Wir …«, setzte Morgaine an.
»Abenteurer scheint ihr nicht zu sein. Dafür seht ihr nicht taff genug auch. Und für Glücksritter seid ihr nicht abgehalftert genug. Sagt, aus welcher Epoche kommt ihr?«
»Epoche?«, fragte Morgaine.
»Sind wir hier etwa nicht mehr im einundzwanzigsten Jahrhundert?«, fragte Bartholomew.
»Einundzwanzigstes Jahrhundert also. Verstehe. Als ich noch ein kleines Mädchen war, lebte ich ungefähr im siebzehnten Jahrhundert. So genau weiß ich das nicht, weil wir Mayas uns nicht so gut mit euren komischen Kalendern auskennen.«
»Maya, he? Warum geht bei euch zweitausendzwölf die Welt unter? War ja voll die Falschprognose.«
Die Alte lachte hämisch. »Das werde ich oft gefragt. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, waren wir einfach zu faul, um weiter zu rechnen. Schließlich ist unsere Kultur in eurer Zeit schon längst zerstört. Und mal ehrlich …«
»Können wir uns jetzt wieder den wichtigen Themen zuwenden, ja?«, mischte sich die Hexe ein. »Wie kommt es, dass du nicht tot bist, eye? Ich meine, du siehst aus wie eine alte Schabracke, aber wie mehrere Jahrtausend siehste nicht aus.«
Die Alte lachte wissend. »Mathe ist wohl nicht gerade dein Spezialgebiet, he? Willst du es ihnen erklären, Erzähler? Schließlich gehört das mit zu deinen beruflichen Pflichten.«
Da der Leser meine Emotionen nicht durch einen Nachsatz mitbekommt werde ich es einfach schreiben. Ich sage diese Zeilen hier vollkommen unmotiviert und gestelzt: Oh, ja. Wie ich es doch liebe, alle paar Wochen denselben Quark zu erzählen, damit diese glücklosen Typen nicht ganz so dumm sterben.
»Geht das auch vernünftig, man?!«
Sehr gern. Immer wieder öffnen sich Wurmlöcher im Universum. Diese haben eine unglaubliche Anziehungskraft, mit der sie alles Mögliche einsaugen, das dann hier landet. Ihr seid zum Beispiel durch eines dieser Wurmlöcher hierhergekommen.
Wurmlöcher öffnen sich zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Perioden. Meist verschwinden diese aber nach kurzer Zeit wieder. Nur die wenigstens bleiben lange genug stabil, um wirklich Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Natürlich gibt es bestimmte Hexen die solche Löcher herbeizaubern und stabilisieren können, um die von ihnen verstoßenen Schwestern hierher zum Krepieren zu schicken. So wie euch zwei.
Das Endergebnis ist ein buntes und wildes Mischmasch aus den verschiedensten Kulturen, Epochen, Völkern, Planeten und Paralleluniversen. Das Motto hier lautet: hier in der Dämonenwelt gibt es nichts, was es nicht gibt.
Den Leser kostet dieses Vergnügen nichts, euch jedoch einen schlimmen Tod. Kleiner Scherz am Rande.
»Warum mussten wir von allen Erzähldeppen ausgerechnet den unlustigen Scherzbold bekommen?!«
»Also ich mag ihn.«
»Deine Meinung interessiert niemanden, Perry.«
»Sehr gut, Erzähler.«
Danke. Wenigstens die alte Frau weiß meine Erzählkünste zu schätzen.
»Ihr beide wollt nicht zufällig ein Sommerhaus am lilanen Meer kaufen, oder?«, fragte die Alte.
»Nein«, antwortete die kleine Hexe. »Hey! Nenn mich nicht klein, Erzählerix!«
Na gut, dann werde ich dich auch nicht warnen, was gleich passieren wird.
»Wieso? Was passiert denn …?«
»Mehr muss ich nicht wissen«, meinte die Alte nur und wandte sich zum Gehen.
Morgaine wollte gerade ihre Verwunderung zum Ausdruck bringen, als die beiden Pechvögel plötzlich von einem Dutzend schwarzvermummten Frauen umringt waren. Genauer gesagt, von einem Dutzend Hexen, vor denen ich euch warnen wollte, aber ihr wolltet ja nicht hören.
»Toll gemacht, Fettarsch.«
»Nenn mich nicht so!«
Eine der Frauen erhob die Stimme. »Müssen wir dieses Geschwafel etwa den ganzen Marsch zur Schule ertragen?«
Jein. Ihr müsst sie natürlich zur Schule bringen, aber im Skript steht NICHTS davon, dass sie NICHT geknebelt werden dürfen.
Die vermummte Hexe wandte sich an Morgaine. »Siehst du, deswegen ist es immer gut den Erzähler auf seiner Seite zu haben.«
So wurde die von Minderwertigkeitskomplexen geplagte Morgaine mit ihrem Dämon Perry zur Hexenschule eskortiert.
Oh! Ich lese grade, dass der Grund weshalb sie verbannt wurden darin bestand, dass sie nicht zur Hexenschule in der Menschenwelt gehen wollten. Welch Ironie, dass sie stattdessen die Hexenschule in der Dämonenwelt besuchen werden.
Naja. Hier ist es wenigstens spaßiger. Dort sind immer alle so ernst. Mit Ritualen und haste nicht gesehen.

So öffneten sich die gusseisernen, bronzenen reich mit Dämonen- und Hexenverzierten Torflügel der Schule zum ersten Mal – dies soll keine Anspielung auf Harry Potter sein. Damit begann die dreijährige Ausbildung von Morgaine.
Im Hof waren unzählige Hexen und Dämonen. Sie versuchten neue Zauber, sprachen über Missionen und tauschten ihr wissen aus.
Jede Hexe besaß ein individuelles Aussehen, welches ihren Charakter und ihren magischen Fähigkeiten entsprach. Die Dämonen hingen ihnen damit in nichts nach. Es gab die unterschiedlichsten Erscheinungsbilder. Eine Gestalt war verrückter als die andere, als wenn sie sich gegenseitig übertreffen wollten. Alles in allem war der Haufen von Schülern auf dem Hof so bunt gemischt, dass ich sie hier in diesem kleinen Absatz nicht alle aufzählen kann gehen kann.
Und über allen ragte eine kalkweiße Säule in den Himmel an der sich das Sonnenlicht brach. Reglos stand sie da, wie ein geduldiger Lehrer oder stummer Beschützer. Es war eine der Weltensäulen, die über die gesamte Dämonenwelt verteilt waren. Auf ihrer Oberfläche waren mächtige Zauber und uralte Geschichten festgehalten. So alt, dass nur die wenigsten sie zu lesen vermochten. Diejenigen die es taten, konnten ihr uraltes Wissen und ihre Macht für sich beanspruchen.
Moment … Morgaine murmelt mir durch das Klebeband irgendetwas zu. Das klingt wie … Ja.
Zum Glück beherrscht man als Erzähler sämtliche Sprachen inklusive der Mümmelsprache.
Sie sagte: »Dreijährige Ausbildung?!«
Ja, in der Hexenschule werdet ihr erst ausgebildet, bevor ihr auf die Dämonenwelt losgelassen werdet. Ihr werdet lernen eure magischen Begabungen einzusetzen, zu kämpfen und dabei schickt man euch auf selbstmörderische Missionen.
Ja, du hast richtig gehört – selbstmörderische Missionen.
Ohne weitere Worte springen wir jetzt vor zu eurem Einzug in eure kleine WG. Das mit dem Entknebeln, beleidigen der anderen Hexen und anschließenden Prügel überspringen wir einfach mal.
Schließlich stand Morgaine im Türrahmen vor einem kleinen Zimmer mit zwei übereinandergestapelte Doppelbetten.
Auf einem der unteren Betten lümmelte eine … wie heißt der im Moment aktuell politisch-korrekte Begriff noch gleich? Ach ja. Eine maximalpigmentierte Gruftigöre mit Rasterlocken und einer kränklich aussehenden Tarantel auf der Schulter, der ein starker Verwesungsgeruch anhaftete.
Dieses Mädchen las gerade mit gelangweiltem Blick ein Buch namens … Oh nein! Mein schlimmster Albtraum! UndeadWorld! Oh wie ich es hasse! Vor allem diesen kleinen, miesen, egoistischen- ´Tschuldigung.
Sie war vertieft in den schlechtesten Roman aller Zeiten. Hier im Internet zu lesen!
»So grottig, finde ich den gar nicht«, antwortete der Grufti (Chloe=Schwarz ist das neue Bunt!)
»Anzichtzzache, Maestra«, meinte die Tarantel – Chloes Dämon mit Sprachfehler (El Muerte=Der Tod kann ihn nicht aufhalten! Genau wie Kenny.)
»Und du bist die Neue?«, fragte Chloe und schaute skeptisch über den Rand ihres Buches hinweg in ihre Richtung.
»J-ja«, meinte Morgaine noch etwas benommen von den Prügeln. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut, denn all das war zu viel für sie.
Noch gestern hatte sie in einem reichen Apartment gelebt, ist shoppen gegangen und hatte Dinge getan, von denen andere nur träumen konnten. Seit gestern war sie zweimal verprügelt, einmal bedroht, als Panther unterwegs gewesen, von einem Hexengericht verurteilt worden, hatte mehrere Streitereien mit ihrem Dämon und noch etwas Kleinkram. Das alles war innerhalb der letzten vierundzwanzig Stunden passiert. Jetzt war sie mitten in einer verrückten Welt und hatte nichts außer der Kleidung am Leib und ihrem schmutzigen, kleinen Gremlin-Dämon. Es war immer noch nicht zu fassen, wie schnell sich ihr Leben innerhalb eines Tages verändert hatte. Der Erzähler gab ihr das Gefühl bei Big Brother zu sein. Ein kleiner Teil von ihr suchte immer die versteckte Kamera.
Chloe ergriff wieder das Wort. »Hoffen wir mal, dass keiner von euch so eine Frohnatur ist wie Moira. Sie geht mir schon seit ein paar Wochen tierisch auf den Senkel.«
»Wer ist Moira?«, fragte Morgaine.
»Das bin ich.«
Vor Schreck wich Morgaine vor der Hexe zurück, die gerade hinter ihr wie aus dem Nichts aufgetaucht war.
Und das war die letzte im Bunde. Moira (=das menschliche Antidepressiva).
Moira war ein kleines, ständig fröhlich grinsendes Honigkuchenpferd. Sie trug ein weißes Handtuch um ihren Hals, mit dem sie sich den Schweiß von der Stirn tupfte. Ihre Haarfarbe war ihr Hauptmerkmal. Es war von rechts nach links in folgenden Strähnchenfarben sortiert: Lila, Himmelblau, Grün, Blond, Orange und Rot. Dadurch sah es aus, als wären ihr mehrere Eimer Farbe über den Kopf gegossen worden. Sie hatte ihre langen, glatten Haare zu zwei seitlich abstehenden Zöpfen zusammengebunden. Dazu trug sie noch ein Himmelblaues T-Shirt mit einem Regenbogen der zwei weiße Wolken miteinander verband. Kombiniert wurde das Ganze dann mit einer dunkelgrünen Latzhose mit Sonnenblumen darauf.
Morgaine hätte aufgrund dieses modischen Verbrechens am liebsten laut Aufgeschrien, so sehr tat ihr der bloße Anblick weh.
Ich hingegen denke: Jedem das seine. Hauptsache ich muss sowas nicht tragen.
»Ich komme gerade vom Training«, sagte Moira und hielt demonstrativ ihre roten Boxhandschuhe hoch, die sie in der linken Hand trug.
Sie schummelte sich an der immer noch schockierten Morgaine vorbei und legte ihre Ausrüstung auf den Tisch.
Fröhlich grinsend drehte sich Moira um und meinte fröhlich: »Erst einmal herzlich willkommen in unserer kleinen Wohngemeinschaft. Ich hoffe dir gefällt es hier.«
Der Blick des Regenbogenschopfes fiel auf Perry. Mit einem Mal riss sie die Augen ganz weit auf und war mit ein paar Schritten sofort über ihm. Sie kniete sich sichtlich fasziniert vor ihm hin und schaute ihm tief in die Augen.
Bartholomew bewegte den Kopf schräg nach hinten und warf der fröhlichen Hexe einen skeptischen Blick zu, da er scheinbar nicht wusste, wie er die Situation einschätzen sollte.
»Ist das dein Dämon?«, fragte Moira mit einem Blick nach oben zu der immer noch stocksteifen Morgaine und deute mit dem Zeigefinger auf Bartholomew.
»Ja«, kam es sichtlich mühsam aus ihr heraus. Es war alles einfach zu viel für sie.
»Oh! Ist der knuffig, so einen will ich auch haben!«
Das Wort `Knuffig´ in Kombination mit ihrem prolligen Gremlin-Dämon ließ Morgaine ihre Zunge wiederfinden. »Kannst ihn gerne haben.«
»Ich bin nicht knuffig! Höchstens niedlich. Aber niemals – nicht – unter gar keinen Umständen knuffig!«, schrie er.
Moira kam seufzend aus der Hocke. »Ich wünschte, ich hätte auch so einen.«
»Dios Mio, jetzt geht daz wieder loz,« meinte Muerte, was Chloe mit einem Verdrehen der Augen unterstrich.
Morgaine runzelte verwundert die Stirn. »Hast du etwa keinen? Ich dachte, jede Hexe hätte so einen … Perry.«
Moira seufzte erneut. »Nein, nein. Ich habe schon einen Dämon, bloß … ich kann ihn nicht heraufbeschwören. Ich habe da so eine … Blockade. Eine Art Krankheit. Nichts Ansteckendes. Sie heißt Ärtehitus. Zu Deutsch: Blockade des Herzens. Solange ich lebe, werde ich nie meinen Dämon beschwören können und somit …«
»Niemals eine wahre Hexe sein,«, führte Chloe sichtlich gelangweilt fort, »denn solange eine Hexe ihren Dämon nicht beschworen hat, besitzt sie genauso viel Magie wie jeder Sterbliche. Blah, blah. Buh-hu, welch tragisches Schicksal unsere kleine Moira doch ertragen muss.« Sie klappte den Roman laut zu.
Der Regenbogenschopf strich sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Ja, ja.« Moira wandte drehte sich wieder mit einem warmen Lächeln um. Ihre Traurigkeit schien in einem Augenblick wie weggefegt. »Wie weit bist du mit lernen?«, fragte Moira.
»Mit der Theorie bin ich fertig. Im körperlichen Bereich bin ich nicht so gut, aber wenn man sich auf Flüche spezialisiert, muss man nicht unbedingt schnell laufen können.«
»Könnte doch ganz nützlich sein«, gab die Regenbogenfrisur zu bedenken.
»Wohw-wohw-wohw! Wohw! Wartet! Welcher Test?«
»Der Eignungstest morgen.«
»Eignungstest?!« Morgaine brach der Schweiß aus. In der Schule war sie schon immer eine Niete gewesen.
Am nächsten Tag startete der Test. Wir machen heute hier Schluss. Und hoffentlich seid, ihr lieben Leute das nächste Mal wieder mit dabei. Bis demnächst.

Fortsetzung folgt…


© EINsamer wANDERER


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Beschreibung des Autors zu "Willkommen in der Dämonenwelt"

So hier der zweite Teil meines Hexenprojektes. Ich habe mich für den Titel "Die Abenteuer der Trümmertruppe" entschieden.
Jetzt da ich keine Partnerin habe, musste ich etliches umdenken. Im Moment denke ich, zum besseren.

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