Hört mich an. All jene die Glauben alles zu wissen. Alles zu kennen. Ihr wisst nichts! Drum hört von meinem Leid und meinen Qualen, aus das ihr draus lernen werdet. Einst sah ich eine Tür. Von Neugier gepackt und vom Machthunger zerfressen öffnete ich sie und entfesselte ein Inferno, welches eure Vorstellungskraft zu sprengen vermag. In einem Atemzug strudelte ich durchs Feuer. Mein Leib verbrannte, genau wie meine Seele. Und nachdem ich auf der harten Erde aufgekommen war, wurde ich von Dämonen gequält, aber ein Fremder half mir. Er reichte mir seine helfende Hand. Er wurde mir ein fast wie ein Bruder und wir beide lebten zusammen in diesem unwirklichen Ort. Er zeigte mir die schönen Seiten des bösen Lebens. Zu meinem Verdruss gefiel mir das Abschlachten, das Morden und Kämpfen. Ich trank Blut wie andere Wein. Ich aß das Fleisch der Gefallenen. Immer mehr wurde ich zum Dämon dieser Hölle. Doch während sich ein Teil meines Selbst seinen niedersten Instinkten hingab, entfernte sich der andere Part immer weiter fort. Ich stand an einem Scheitelpunkt. Gefangen zwischen Himmel und Hölle musste ich mich für einen Pfad entscheiden. Etwas in mir widerstrebte all diesen Gelüsten und Süchten. Mit jedem Jahr wurde es stärker. Mein Freund unterdessen sah diese Entwicklung mit Sorge. Und als sich unsere Wege trennten, griff er mich an. Er war nicht mein Freund. Er war es nie gewesen. Es war der Teufel, der König dieser Welt. Ein Verführer, der mich vom rechten Weg abgebracht hatte. Weshalb und warum weiß ich bis zum heutigen Tage nicht. Aber wir kämpften. Wir kämpften fünf Jahre lang ohne Unterbrechung. Jeder Winkel der Hölle wurde mit unserem Blut getränkt. Mit jedem Tag wurde der Teufel stärker, ich aber auch. Trotzdem entschied ich mich nicht für eine Seite. Erst als wir an der Klippe eines tiefen Abgrundes standen, entschied ich mich. Engel oder Teufel, was sollte ich werden? Ich weiß nur, dass ich die Freiheit liebe. Die Freiheit zu sein, was immer ich will und keinen Gesetzen zu unterliegen. Also entschied ich mich zu Fallen. Ich wurde ein Feuerdämon der Leidenschaft. Meine Kraft wuchs um ein vielfaches. Und ich stürzte den Teufel hinab. Er starb, ich lebte. Nun war ich es, der die Macht hatte. Aber genau in diesem Moment, sah ich die gesamte Hölle mit all ihren Leid und all ihren Freuden vor mir. Ich blickte in mich. Ich erkannte, dass all das nie geschehen war und dass alle Personen denen ich auf meiner Reise begegnet war, ich selbst bin. Der Teufel, die Dämonen, die Menschen und ich, sie alle waren ein und dieselbe Person. Ich war der König meiner eigenen Hölle und doch habe ich nie gelebt. Heute weiß ich, dass die Hölle und der Himmel in dieser Welt nicht existieren, dass wir diese Orte in uns tragen. Und das wir sie betreten können.

Und in welchen Gefilden fristet ihr euer Leben?

The End


© EINsamer wANDERER


0 Lesern gefällt dieser Text.


Beschreibung des Autors zu "Mein Gang durch die Hölle"

Das habe ich mal kurz in der Schule geschrieben. Habe nicht sehr dran gefeilt. Bitte dies zu entschuldigen. Comments wären wie immer gut.

Link zum Hörbuch auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=n3ASFG-mib8&feature=youtu.be




Kommentare zu "Mein Gang durch die Hölle"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Mein Gang durch die Hölle"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.