Ich schlief unruhig und wachte immer wieder auf. Es war warm, eigentlich fast heiß, nein eher so stickig, die Luft stand im Raum wie in so einem alten Film in einem heruntergekommenen Nobelhotel. An einem anderen Ort, vielleicht in Casablanca, wo man die Hitze und die stickige Luft richtig spürt. So fühlte ich mich auch gerade. Wie ein Gast, der schon sein Leben lang in diesem Hotel wohnt. Der einfach dorthin gehört und ohne den man sich das Hotel gar nicht vorstellen kann. Der aber eigentlich nur eine Nacht bleiben wollte, vor 30 Jahren.

Meine Frau schlief tief und fest, das konnte ich einwandfrei an ihrem Atem hören. Es beruhigte mich. Ich mochte das Geräusch, dann wusste ich, dass sie entspannt ist und sich keine Sorgen machte über Dinge, die man nicht ändern kann oder auch gar nicht ändern möchte.

Ich wusste, warum ich unruhig schlief; es war das schlechte Gewissen, das ich hatte. Das bekam ich immer, wenn sie mal bei uns war; leider ist sie sehr selten bei uns, da sie immer zu mit anderen Dingen beschäftigt ist.

Sie ist die Frau meines besten Freundes, den ich schon seit seiner Hochzeit kenne. Wir sind erst nach seiner Hochzeit Freunde geworden; ich kannte seine Frau schon lange vorher, aber wir hatten keine Berührungspunkte und so ist sie mir nie wirklich aufgefallen.

Aber gestern Abend stand sie wieder so vollkommen unschuldig, fast schon naiv in unserem Flur, nur um ein paar geliehene Sachen zurückzugeben.

Sie weiß es nicht, wie wahnsinnig sie mich macht, wenn sie so da steht, Ihre Haare einfach zum Zopf gemacht zu so einem, der dann einfach noch mal nach oben gedreht ist, weil es so am bequemsten ist. Nicht um jemandem zu gefallen, einfach, weil es praktisch ist. 

Ihr buntes Spaghettiträger-Hemdchen, was mich an meine Jugend erinnert, dass sie immer ohne BH trägt und ihre kleinen Spitzenbrüste deutlich abmalt. Ihre Knospen, die sich immer gut unter ihrem Hemdchen abzeichnen und ich schon zu oft daran erkennen konnte, dass ihr kalt wurde.

Ihre kurzen Hotpants, die ihren kleinen Hintern gut verbarg und den Betrachter niemals auf falsche Gedanken bringen würde. Doch ich wusste, wie knackig und gut anzusehen er ist.
Wie in einem alten Röhrenbildschirm hat sich das Bild, als ich Sie im Bikini sah, der so klein war, dass er Mühe und Not hatte, das Nötigste zu verbergen, in meinen Kopf eingebrannt.

Sie war genau wie auch ich gealtert und auch bei Ihr konnte man gut die kleinen Fältchen um die Augen erkennen und doch stand Sie da unbeschwert und leicht. Als wäre sie gerade erst 20. 

Ich drückte sie, immer etwas länger und fester, wenn sie mal bei uns ist, und ich liebe ihren Geruch, niemals nach Parfüm oder Deo, auch Schminke konnte ich niemals an Ihr erkennen.
Sie riecht immer natürlich und wenn es mal spät am Abend ist und ich sie treffe und in den Arm nehme, bringt mich ihr feiner süßlicher Schweißgeruch um den Verstand.

Und von Ihr habe ich geträumt, wie sie nackt auf mir gesessen hat, mich am Hals geküsst hat, ich meine Zunge über Ihren Körper wandern ließ und wir verschmolzen sind. 
Ich fühlte Ihren Körper auf mir, als wäre es kein Traum. Ihre spitzen Brüste, die Sie auf meine Brust drückte, ihren Bauch, der meinen berührte. Der Geschmack ihres Schweißes, den ich mit meiner Zunge vorsichtig aufnehme und wie ich Sie umdrehe und Ihre Vagina anfange, mit meiner Zunge zu verwöhnen. Die Hitze, die sie ausstrahlt und mich immer weiter erregt.
Ich spüre, dass es ein Traum ist und ich weiß, dass es falsch ist. Dass ich das nicht tun darf. Aber dennoch kann ich nicht anders und dringe mit meinem Penis in sie ein und spüre sogleich die erhoffte Erleichterung, als sich mein Sperma in ihr ausbreitet und zwischen uns warm wieder aus ihrer feuchten Vagina herausläuft.

Ich wache auf, zufrieden, fast glücklich, aber mit einem schlechten Gewissen über das Geschehen, was mir bewusst war und ich es dennoch nicht verhindern konnte.


© Tom Palmer


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Beschreibung des Autors zu "Der Traum"

Die Idee zu der Kurzgeschichte kam durch einen Besuch einer Freundin, die uns tatsächlich etwas zurückgebracht hat. Und mich gefragt habe, wie es wohl wäre, wenn ich von Ihr träumen würde.

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