Als unser Urlaubsgenuss drei Jahre vor 2000 nach Christi
auf dem Familienrat Griechenland wurde gewählt.
Flisfos - Hotel bei Tolon, wo Wellen sich schmiegten am Sockel,
herrlicher Blick von da aus - bergige Insel vor uns.
Klein' Pyramide gekrönt mit einer weißen Kapelle.
Mit dunkelgrünem Gebüsch blaurote Felsen bestückt.
Auf meiner Skizze, wo froh kuscheln sich warme Wachsfarben,
schwebt diese Insel im Licht, wie Hochzeitstorte im Meer.
Wahrlich trifft dieser Begriff: Coronis liebte Apollo.
Glückliche Braut mit dem Gott suchten ein' einsamen Ort.
Als sie umarmt durch die Luft, von Hitze ermüdet, so flogen,
holte sie Eros bald ein und flüsterte Liebes-Gequatsch.
"Schon gut, schon gut!", erwiderte ermattet Apollo,
"such lieber `ne Unterkunft, sonst fallen wir bald ins Gewässer.
Liebe raubt Kraft und Verstand und macht meinen Flügeln zu schaffen.
Siehst du, ich hab nur ein Paar von diesen Ikarus- Geräten und meine Braut hat ja nichts - umklammert sie fest meine Gottheit."
"Freilich!", rief Eros, "jawohl!", und warf von sein'm Halse ein Schmuckstück.
Fiel es ins Meer und blähte, und blähte sich auf. Oh Wunder!
Insel bezaubernder Schönheit ragte aus wogender See!
"Es wurde auch Zeit!", brummte zufrieden Apollo
und niederließ sich samt Braut in einen Felsengebüsch...
Nächtliche Ruhe trat ein, nur gab's keine Ruhe für beide –
wollte Coronis schon nichts, doch mochte der Gott nur das eine.
Und so geschah es dann auch, so lauten die Mythen bis heute.
Wurde ein Gott da gezeugt, der fleißig vor seiner Geburt
Heilkunst im Bauche erlernte. Asklepius kam bald zur Welt
auf der Insel, die den Name der Mutter erhielt.
Leuchtet Coronis bei Nacht, bewahrt ihre alte Geschichte.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]