Die Naturfarbe, sie beginnt zu weichen,
kreuz und quer zu kämmen,
wird auch nicht mehr reichen.
Doch die Frau, die was auf sich hält;
denn die Sache hat sie lange schon gequält,
versucht es ganz geschickt,
mit einer ganz speziellen Farbe, zu vertuschen.
Dieses Experiment will sie nun versuchen.
Der Drogeriemarkt, fast um die Ecke,
also nicht weit,
hält für Haarfärbefälle die Zutaten bereit.
Ein samtiges Braun, oder golden, wie der Sonnenschein,
oder doch lieber ein sanftes, nicht so kräftiges Rot.
Was soll es denn nun sein?
Die Packung aufgerissen,
Creme und Entwickler geschüttelt und gerührt,
die Mischung auf das feuchte,
nicht gewaschene Haar transportiert.
Dreißig Minuten soll es sein, bis die Haare fein.
Nun gut ---zwanzig müssten's auch tun,
länger braucht die Mischung nicht zum Ruhen.
Die Uhr sie bimmelt, es ist soweit.
Die Haare werden ausgespült, etwas eingeölt.
Man nun das Ergebnis sieht.
Das Mütchen etwas abgekühlt.
Wirklich ein schönes Rot fürwahr,
doch die Trägerin, sie leidet.
Die Farbe eher einen Feuermelder kleidet.
Heute muss sie noch ausharren,
Ruhe bewahren.
Morgen versucht sie es noch einmal,
schließlich kann jeder mal irren.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]