… ist es was zum Essen?
Lässt sie sich wiegen oder messen?
Kann man sie jagen und auch fangen?
Hat man ein Recht sie zu verlangen?
Gibt sie sich hin? Wird man von ihr ergriffen?
Kann die Titanic diesen Eisberg noch umschiffen?
Der Erdfloh hüpft über das Deck des sinkenden Schiffs:
„Wärme – das ist die Wurzel des Begriffs!
Das Glück haben unsere Ahnen längst erfunden!
Ich bin gekommen euch die Wahrheit zu verkünden!“
Urplötzlich läuft ein Rattenbock an ihm vorbei -
Und siehe da – es eilen dort schon zwei.
Im nächsten Augenblick ein ganzer Schwarm springt um die Wette.
„Ach, ...“ - spricht der Erdfloh, „ … wenn ich bloß so ein dickes Fell wie diese hätte!“
Mit einem Satz schwingt er sich auf den Pelz.
„So weich und warm – ich beiß´ mich darin fest!“
Es saugt und schmatzt der Erdfloh laut und lüstig.
Das Blut der Ratte macht ihn satt und brünstig.
Um ihn herum regt sich ein Stimmengewimmel.
Und in dem Pelz regt sich umher ein schwarzer Schimmel:
Flöhe, Läuse, Milben, Wanzen
Die Ratte schleppt wie einen Ranzen.
Und alle wollen Dividenden -
Ob dies jemals wird gut enden?
Der Captain – rot, gelb, grün und blau -
Er wusste alles ganz genau:
Den alten Lappen flickt man nicht -
dies steht dem Pöbel zu Gesicht!
Aristokrat ist er, nicht Schwein -
aus neuen Schläuchen trinkt er Wein.
„Volldampf voraus, mit 180!“
Hoch geht’s hinaus, doch etwas flapsig.
Sogleich darauf geht’s dann hinunter -
Die Passagiere werden munter
Und stürmen schnell aus den Kajüten.
„Ja, meine Taten treiben Blüten!
Hinfort mit euch, hinaus ins Meer!
Bald keine Sau mehr ringsumher!“
Und alle rennen wie besessen.
Der Kapitän schaut nur vermessen.
Er trinkt den Wein aus neuem Schlauch
Und inhaliert Zigarrenrauch.
Das Schiff läuft voll und bricht entzwei -
Dem Kapitän ist´s einerlei.
Er ruft, er will das Chaos haben!

Denn die Erinnerungen an seine Oma
Sind die Urkraft des Universums,
Wie die Hochzeitsvorbereitungen
An einem herrlichen Tag vor 30 Jahren.
Ach, wie schwer fällt die Tür ins Schloss,
Wenn die Frau für guten Sex gar keinen Mann mehr braucht.
Und wenn das Wunder dieser Welt
Ein heißer Wind im fremden Lande ist.
Sing, meine Muse, von den Leiden unseres Daseins,
Dem Urknall tief in ihr, dem letzten Traum,
Von dem Alltäglichen - denn jeder weiß es:
Der Schaum im Spülwasser – er steht noch stramm!

18.August2024


© Artur Gromoff


0 Lesern gefällt dieser Text.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Die Liebe …"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Die Liebe …"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.