Sie prüfen, ob ihr Hüftspeck nicht zu weich,
die ständig auf ein straffes Fleisch Erpichten,
dann machen sie die Fitness-Studios reich,
und schwitzen dort an Bänken und Gewichten.
– Und ich?
Ich geh herum und deale mit Gedichten.
Die anderen wollen Weltverbess’rer sein,
wenn ihren Müll sie für die Trennung schichten,
sie mahlen Körner, meiden Wurst und Schwein,
und lagern unter Birkenstock und Fichten.
– Und ich?
Ich geh herum und deale mit Gedichten.
Auch welche sind der Disco eng verbunden,
wo pulsend Strahler das Gewühl belichten,
und wo in rituellen Schüttelrunden
sich Technoklänge dumpf zu Lärm verdichten.
– Und ich?
Ich geh herum und deale mit Gedichten.
Ja manche sitzen in der ersten Reih ́,
wo sie bei Chips und Nüssen Zeit vernichten,
sie lauschen jeder Talkshow-Sabbelei,
nässen sich ein bei Comedy-Geschichten.
– Und ich?
Ich geh herum und deale mit Gedichten.
Wir fragen täglich uns auf’s neu:
„Ist zwischen all dem leeren Spreu
ein reifes Korn zu sichten?
Sind wir Gewichte? Zähl’n wir zu den Wichten?
– die mitleidlose Zeit,
wie wird sie morgen richten?
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]