Der Wind blättert in einer alten Zeitung –
er ist der Einzige,
der sie versteht,
denn wir selbst haben unsere Gedanken
längst in den Wind geschlagen.
Haben wir eingesehen,
daß wir den Wind nicht drehen können?
Einen Augenblick lang noch,
und wir werden die Stelle nicht wiedererkennen,
an der die Zeitung lag.
Dann werden wir sagen:
„Das habe ich ganz anders in Erinnerung“.
Dabei dürfen wir nicht einmal daran denken,
welche Bedeutung der Platz für uns hatte.
Vielleicht blättert der Wind dann
in unseren Gedanken,
genauso, wie er in den Gedanken der Welt blätterte,
als er Seite für Seite umschlug
um sie ad acta zu legen,
aufbewahrt im Gedächtnis des Windes –
und nur für einen Augenblick lang wahr.
Wer hat was jeder haben will noch braucht,
der ist in grelles Licht getaucht
und soll und außerdem, nein, and’rerseits,
schon obendrein, genau, bereits,
wie übers Ziel [ ... ]
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]