Die dunkle Tulpe, armweit aufgestellt,
legt auf die Decke dunkler ihren Schatten,
das Tuch ist weich wie Schnee, der nachts auf Matten
und Wege sacht und unbeachtet fällt.
Die Vase zackt empor. Und Licht, das bebt,
malt regenschräge Streifen wie mit Kreide,
derweil ich spür, dass aus der Blusenseide
mein Tulpenhals sich in das Dämmern hebt.
Doch dann trifft mich ein wütendroter Schrei
aus offenem Tulpenmund, der will nicht enden
und fällt zerbrochen von den Zimmerwänden.
Ich stehe zitternd, frage mich dabei,
ob Welken Abschied oder Heimkehr sei ...
und ob die Farben neue Blumen fänden.
Terzinen im Sommer
O diese Tulpe, armweit auf dem Tische,
wie steigt sie auf, wie fallen ihre Schatten,
dass Hell und Dunkel sich im Weichen mische.
Nebliges Weiß, noch unberührt wie Matten
von frühem Schnee; und diese hellen Spitzen
der Vase, die dem Blütenschaft gestatten,
sich aufzurichten und ihn gleichsam schützen,
derweil Lichtstrahlen durch das Fenster zeigen
und fall'n als Muster durch die Fensterritzen.
Und gleich der Tulpe will mein Hals aufsteigen,
will wachsen in die Wärme, will empor
und nicht verzagt und welk sich abwärts neigen.
Jedoch ein brennend rotes Blütentor
tut wild sich auf, wird hellrot an den Rändern ...
Dies war die Stunde, da ich fest mit schwor:
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]