Die Menschen stehen und schauen,
niemand unternimmt etwas gegen dieses Grauen,
das Gehirn schaltet ab, und denken fällt schwer,
heute würde ich sagen ich bereue nichts mehr.

Es begab sich dass ich auf dem Weg nach Hause war,
auf einmal war diese Rauchentwicklung, mir war sofort klar,
wenn in diesem Haus noch jemand gefangen ist,
dann soll es nicht das Feuer sein, das ihren Körper zerfrisst.

Die Menschen stehen und brüllen, "Ruft die Feuerwehr"
doch als ich die Hilferufe höre hält mich nichts mehr,
Ich laufe zur Tür, sie ist gut gebaut, ich trete gegen,
nichts passiert, als will die Tür sich nicht bewegen.

Ich laufe ums Haus herum und in den Garten,
welch Glück, auf der Terrasse liegt ein alter Sparten,
Neben der Haustür ist ein kleines Fenster, gerade breit genug!
Endlich eingeschlagen hole ich tief Luft und ich sammel Mut.

Beim Einsteigen tief in die Hand geschnitten,
falle ich in den Flur aber meine Hand hat gelitten.
Der Rauch ist noch nicht ganz im Raum, am Boden ist Luft,
"Wo seid ihr!" Gebt mir eine Beschreibung durch diese Gruft.

Die Kinder brüllen "Wir sind hier oben, im Badezimmer!"
Ich krieche zur Treppe und die Hitze wird schlimmer,
Tief Luft holen und die Treppe hoch, sehe nicht,
kann nur ein Wort brüllen "Wo!" Es erscheint ein Licht,
Die Tür zum Badezimmer muss es sein,
Stürme los und stolper zu den Kindern in den Raum hinein.

Das kleine Mädchen schaut mich weinend an,
mit schnellen Griffen ich die Tür schließen kann.
Der Rauch zieht unter der Tür herein, die Sicht wird schlecht,
ich frage sie ob noch jemand ist hier und eventuell geschwächt.

Sie beginnt fürchterlich zu weinen, ihr Hund sei noch nebenan,
Ich stürme heraus und im Nebenzimmer ich es kaum ertragen kann,
Liegt der Hund halb zerfressen von Flammen, "er hat es nicht geschafft",
Der Geruch von Verbranntem Fleisch kommt durch die Tür, es riecht grauenhaft.

Ich mache ein Badetuch nass und drücke es an die Holztür,
plötzlich handel ich nach Instinkt und nach meinem Gespür,
mache das Fenster auf sehe die Feuerwehr anrücken,
ein Feuerwehrmann kommt zu uns und füllt Wissenslücken.

Es ist keiner mehr im Haus, der Fluchtweg ist versperrt,
die Tür springt auf, wird wohl durch das Feuer verzerrt,
ich setze das Kind auf das Dach heraus, dort ist noch Luft,
Ich kann hören wie austretendes Wasser verpufft.

Unten im Hausflur beginnt man das Feuer zu bekämpfen,
ich muss hier bleiben bis Rettungsmänner einträfen.
"Die große Leiter wird aufgebaut", höre ich noch ihre Stimme,
es wird schwarz vor Augen, ich verliere meine Sinne.

Mein Körper ist taub und ich fühle wie ich angehoben werde,
"Wir holen sie jetzt hier raus", ich dachte wirklich das ich sterbe.

Im Krankenhaus wache ich auf, vor mir das Mädchen und meine Familie,
das Mädchen verlor mit ihrer Familie ihre gesamte Immobilie,
doch das Mädchen überlebte und schenkte mir etwas besonderes,
eine schlichte goldene Kette mit ihrem Name, "Ich habe nichts anderes."

"Trage sie und denke daran das ich Dir mein Leben verdanke,
Du bist ab jetzt immer ein Teil von mir und stets mein Gedanke."
Sie verabschiedet sich vorerst und meine Freundin kommt zu mir,
"Mein kleiner Held, die Ärzte sagen Du bist gesund, also kommst Du heute Abend weg von hier."

"Unser gemeinsames Bett wartet auf uns, ich liebe Dich."
Es mag unglaublich klingen, aber dieser Held, der war ich.


© Erik Schiller


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Beschreibung des Autors zu "Das Mädchen im Feuer"

Anstatt ein Buch über mein bisheriges Leben zu schreiben, schreibe ich gerne Gedichte über meine seltsamen Erlebnisse.

Das witzige ist, das Freunde nie das zu hören bekommen, was ich in meine Gedichte schreibe. Sprich ich hänge nichts an die große Glocke. Grüße hiermit aber herzhaft das kleine Mädchen und wünsche ihr immernoch alles gute für ihr weiteres Leben.
Ich bin immernoch der Meinung, dass Du meine Heldin bist ;-) auch wenn wir uns angeregt darüber unterhielten im Krankenhaus.

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