Noch immer träum' ich
von dem Haus,
dem alten Haus, wo ich
einst lebte.
Es war schon 100 Jahre alt..
mir schien, als ob es selber
lebte!

War unheimlich gar manchmal mir,
schien Freud und Leid zu kennen,
hat viele Menschen dort gesehen,
und konnt' sich nicht von ihnen
trennen!

Geburten gab es dort und Tod,
alles hat es gesehen.
Mir schien's, als würde dieses Haus
das Leben selbst verstehen!

Hat Menschen Heimat stets gegeben,
ihnen zugeschaut beim Leben,
sie haben dort Spuren hinterlassen,
die nicht mit dem Verstand zu fassen!

Schon lange leb' ich dort nicht mehr,
doch kommt's in meinen Träumen
doch immer wieder zu mir her...
und spricht ganze ohne Worte dann,
wie leises Raunen in den Bäumen!

Das alte Haus am Dorfesrand,
wo ich auch eine Heimat fand,
ich kann es nicht vergessen,
es brachte oft zum Fürchten mich,
doch lebte, liebte dort auch ich....
und habe Schutz besessen!

Nun steht es leer,
seit langer Zeit,
zerfällt, zerbricht, vergeht...
doch in den Mauern und im Stein
der Menschen Hauch noch weht!

Die dort gelebt, geliebt, vergangen,
sie hält das alte Haus gefangen,
auch mich schlägt es in seinen Bann,
...denk' ich daran!
Und wenn es einmal nicht mehr steht,
werd' ich noch von ihm träumen,
hör' leises Rauschen in den Bäumen,
weil nichts für immer ganz vergeht
und die Erinnerung besteht,

leb' wohl, mein altes Haus,
mach's gut, behüte Dein Geheimnis gut...
besuch mich still in meinen Träumen....

(CE, 27.02.2011)


© Claudia Embacher


6 Lesern gefällt dieser Text.








Beschreibung des Autors zu "Das alte Haus am Dorfesrand...."

Ich habe wirklich mal in einem solchen Haus gelebt, 6 Jahre lang...die Grundmauern waren 150 Jahre alt und Menschen wurden dort geboren und sind dort gestorben...und....ich träume heute noch manchmal von diesem Haus, es hatte sein ganz eigenes Flair und, wenn man so will, seine ganz eigene Ausstrahlung....

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Kommentare zu "Das alte Haus am Dorfesrand...."

Re: Das alte Haus am Dorfesrand....

Autor: Uwe   Datum: 16.10.2014 0:37 Uhr

Kommentar: Claudi!!! Wie mich das angesprochen hat! Danke. So empfinde ich auch, gehe auch in verfallene Gebäude hinein und fotografiere, stelle mir vor, wer da gewohnt, geliebt und gelitten haben mag, staune darüber, welche Schönheitssinn die Architekten (die manchmal nur auch schlichte Handwerker waren) noch vor 100 Jahren hatten und tanke Glücksbenzin E10 in mein Herz. Ähnlich beim Lesen deiner Gedanken.
u.

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