Der Erlkönig modern

Wer knattert so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind,
der Vater mit seinem Sohne Fritz,
auf der BMW mit Soziussitz.

„Mein Vater, mein Vater, mir wird jetzt so bang,
siehst Vater du nicht den Bahnübergang,
der unbewacht lauert in nebliger Fern?“
„Mein Sohn, wir hab‘n doch von Bosch die Latern!“

„Mein Vater, mein Vater siehst du die Gestalt?“
„Natürlich mein Sohn, sie läuft durch den Wald!“
Mit hundert Sachen fahrn schnell sie vorbei.
„Oh Vater, mein Vater, hörst du diesen Schrei?“

„Sei ruhig mein Sohn, wir fuhrn sie zwar an,
ich kanns nicht erklären, sie war zu dicht dran!“
„Mein Vater, siehst du den Wachmann dort nicht,
mit Bleistift, Papier und strengem Gesicht?“

„Mein Kind, mein Kind, das geht uns nichts an,
bei uns ist ne falsche Nummer doch dran.
Und übrigens fahrn wir ihm hier viel zu schnell,
jetzt ist es schon dunkel und nicht mehr sehr hell.“

„Mein Vater, mein Vater, jetzt fahr aber zu,
dort hinten der Nachbar auf der NSU.
Wir lassen uns doch von diesem nicht schlagen!“
Will Fritz in der nächsten Kurve noch sagen.

Es geht noch viel schneller, er schnappt schon nach Luft,
weil hier unser Motor so fürchterlich pufft.
„Mein Sohn, die Technik erklär ich dir später,
der hat doch nur hundert Kubikzentimeter.

Sie fliegen dahin, es dröhnt und es kracht,
mit ihnen das Unheil, es rast durch die Nacht.
Die Bäume am Rande sie werden zu Wänden,
der Vater, er zittert und friert an den Händen.

Sie fahren besessen die Straßen dahin,
Verstand schwindet ihnen, und raubt ihren Sinn.
Dem Vater den graust es, er gibt noch mehr Gas:
„Halt fest dich, mein Sohn, sonst passiert dir noch was!“

Als Erster erreicht er das Wohnhaus am Meer-
Der Sozius hinter ihm ............der war jetzt leer.

© abraham1110

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Beschreibung des Autors zu "Der Erlkönig modern"

Ein nicht mehr ganz neues Gedicht mit abgeändertem Text

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