Die Zeit rollt auf uns zu wie ein Tsunami
und was sie mit sich führt, ist meistens Schrott!
Wir halten es für munt’res Origami
und wir bedanken uns bei Gott,
der alle Engel für uns schweben ließ und lachte,
weil er doch weiß, wohin das alles führt.
Und während für uns fürsorglich dachte,
blieb unser Schicksalslauf zumeist nur ungerührt.

Es war ja klar, daß wir wohl nichts vermögen,
denn was vermag, wer viel zu wenig weiß?!
Und wenn wir alle Kinder gut erzögen,
die Welt-Vulkane blieben trotzdem heiß!
Nichts änderte den Kurs an jene Klippen,
die unser Schifflein kentern lassen,
nicht weise Lehren und nicht Herrschersippen
und kein Erfindergeist und keine Massen.

Denn das Zusammenspiel der hohen Mächte
ist mangelhaft und die Bereitschaft klein.
Dagegen steh’n der Unvernünfte Nächte
und des Narzissmus schöner Heiligenschein.
Da ist nichts mehr, was uns die Rettung bringt,
wenn Einfalt an ein gutes Ende glaubt,
wo doch nur Geist um die Erlösung ringt –
der Stolz der Blöden ist zu hoch geschraubt!

Und darum treffen uns die schweren Wellen,
die rücksichtslos sind, wie bei uns die Reichen,
um uns vor diesen Untergang zu stellen.
Dem ist nicht glücklich auszuweichen.
Darum betrachte – und erkenne was uns blüht.
Der Fortgang hat etwas das uns zutode schändet.
Wenn dann einmal der ganze Erdball glüht
steht fest: wir waren insgesamt total verblendet.


© Sur_real


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