Etwas Gutes, wenn man so will, hat auch diese bleierne Coronazeit,
noch dazu im Hochsommer, wenn die Hitze einen auffrisst,
und man sich schon deswegen nicht aus dem Schatten traut,
nur noch dumpf vor sich hin döst und auf ihr Verrinnen wartet.
Es gibt nichts Wichtiges mehr, das man verpassen könnte,
keine Ereignisse, zu denen man pünktlich erscheinen müsste,
weil sonst der Zug weg oder die Eingangstür geschlossen ist,
selbst der Liebe seines Lebens kann man nicht mehr begegnen.
Ob ich mit meinem Fahrrad um 8 oder 11 eine Runde drehe,
wann ich im Supermarkt meinen Bedarf an immer demselben decke,
weil auch ausgehen, um chic zu essen, nicht mehr in die Zeit passt,
all das ist ziemlich egal und interessiert selbst mich nur am Rande.
So vergehen die Tage und die Wochen in der gleißenden, bleiernen Zeit,
die Monate zerfließen und zersetzen sich in bitterem, zähem Honig,
ein kostbares halbes Jahr fehlt schon im Leben, die zweite Hälfte wohl auch,
und falls doch alles wieder normal werden sollte, frage ich mich: „was dann“?
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]