Jetzt sind wir lange jeck gewesen,
auf der Straße, hinter’m Tresen.
Nun müssen wir uns neu verkleiden –
um großen Ärger zu vermeiden –
in uns’re Alltagsuniform.
In der entsprechen wir der Norm,
doch echt sind wir noch lange nicht!
Das waren wir im Possentreiben,
im Tanzen, Küssen, Sprüche reißen…
jetzt sollen wir im Ernst verbleiben
und uns die Ehrlichkeit verbeißen?
Was kommt dabei denn bloß heraus?
Das ungeschminkte Narrenaus?
Wir führen doch nur hinter’s Licht!
Da rennen wir und kämpfen hart,
geh’n alle Tage an den Start,
um wer zu sein, der keiner ist,
wobei der Clown aus Spiegeln grüßt,
der wir in Wirklichkeit doch sind –
verweht in einem kalten Wind.
Wir sind doch alle nicht ganz dicht!
Im Karneval, da ging es rund!
Da hat uns kaum etwas beschwert!
Es lachte nicht nur mancher Mund –
jetzt ist die Welt so sinnentleert!
Wir taumeln aus dem Spaß zurück,
doch finden wir so unser Glück?
Steht vor uns nicht das Weltgericht?
Verkleidet sind die Wirklichkeiten –
nur dafür da, um sich zu streiten!
Die Masken im Geschäft sind derb!
Sie dienen nur dem Broterwerb!
Und aus dem tristen Ablauf dringt
der Wunsch nach etwas das beschwingt:
ein Leben dem Gewaltverzicht!
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]