Schicksalsschwangere Tage fressen
mir im bleichen Angesicht –
die Realität besessen
hab ich bis heute leider nicht.

Gänzlich jede Wegmarkierung
ist von fremdem Wert besetzt,
mein Lebenstraum lechzt nach Verzierung
und mein Ego ist verletzt.

Heiß wie reines Wundenblut,
gefärbt an ihrer eig’nen Seele –
kaum für’s Um-sich-Greifen gut –
greift die Tathand dunkle Säle.

Und das Frühjahr tobt noch leise
seine U-Bahn-Melodie,
zieht verlor’ne Zukunftskreise
in die Öde, wie noch nie:

Waren da nicht g’rade Stimmen?
nicht ein Lächeln aus dem Spiegel?
Oder will das Bild verschwimmen?
Der Freundeskreis trägt 7 Siegel!

Wie verschlüsselt sind die Welten,
die als Zeit vorübergleiten,
mich vor Eisentüren stellen:
Mangel an Gelegenheiten.

Doch da – dem Feuer wohl entstiegen –
Kommt „unerwartet“ die Erlösung,
denn der Unausweichlichkeit erliegen
Vergangenheit und Tradition: Verwesung!


© Alf Glocker


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