Jahresringe

© Jens Lucka

Wenn Langeweile mich bedrängt,
wird das Großhirn angestrengt...
Ein Baum des Waldes fiel herab.
Von ihm schnitt ich ein Scheibchen ab.

Wie, aus meinem Plattenschrank,
ist sein Muster mir bekannt.
Kaum zu glauben, was ein Stamm,
aus alter Zeit berichten kann.

So schuf ich mir ein Lauschophon
und hörte rauschend einen Ton.
Alles klingt noch durcheinander.
Hier noch ein Filter und dort ein Wandler...

Ich dreh die Regler rauf und runter.
Rasch wird mein Erstaunen munter.
Blätterrascheln, Vogelstimmen,
eine Axt hör ich erklingen.

Menschen hört man im Gesang,
schritten hier wohl einst entlang.
Knirschend hört man Zweig und Ast.
Sie wurden wohl vom Sturm erfasst.

Es grunzt und röhrt in einer Tour.
So klingt des Waldes Leben, pur.
Ein Specht scheint wohl am Baum zu pochen.
Es stöhnt etwas, ununterbrochen.

Stille Phasen hört man nicht.
Es knistert, als der Baum wohl spricht.
Sein Wurzelwerk sucht tief zu wachsen,
wie Himmelwärts, der Zweige Tatzen.

Leider hört man nur den Ton.
Doch an der Technik feil ich schon.
Die Jahresringe können singen.
Das, mit dem Bild, wird auch gelingen.

© Jens Lucka

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Michael Dierl

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Kommentare zu "Jahresringe"

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