Das Loch

Es ist so groß wie mein Keinherz für den Mist,
doch es umfängt fast alle meine wilden Träume,
von denen keiner unnütz wäre, bliebe, oder ist –
es dringt in alle eure dunklen, leeren Räume,
wo Hasen sind und Füchse grade noch dazu
und es lässt dem Treiben des Gewissens keine…

Wo sich die edlen, moralistisch, hoch verbalen
Affen in das Gleichmaß ihres Anstands werfen
und sich die unantastbar klugen Schleimer aalen,
wobei sie ihren tollen Unverstand noch schärfen,
da retten sich die Mörder mit dem leichten Schuh
und alle Richter helfen ihnen auf die Lügenbeine…

Da gähnt es wie der Einlass in die heißen Höllen,
gnadenreich, von konstruierter Wohlgestalt –
und wie ein Wunder dringt aus allen Quellen
die jederzeit vorhand’ne, schwarze Staatsgewalt.
Sie ist mit allem Unfug stets auf Du und Du,
wobei im Hintergrund die ach so güld‘nen Scheine…

Verlass mich nicht du krummes Maß der Dinge,
während ich sehr selig wie ein Kleinkind schlafe
und mich dem Erdenschlaf zum Opfer bringe,
so nebenbei mich selbsr als Geschenk einbringe,
wie einen regenbogenfarb’nen Riesen-Kakadu.
Bin ich denn nicht das liebste Wesen, ganz alleine…

© Alf Glocker

© Alf Glocker

Gefällt mir!Gefällt mir nicht mehr!

4 Lesern gefällt dieser Text.

Unregistrierter Besucher
Karwatzki,Wolfgang
Sonja Soller
Michael Dierl

Diesen Text als PDF downloaden

Kommentare zu "Das Loch"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.