Als Pirat auf einem Schiff ist der Rum Teil der Crew.
Sobald die Sonne untergeht,
gibt´s was zu essen und die Flasche dazu.
Der Tag war hart,
das Wetter turbulent und kalt.
Die Mannschaft versammelt unter Deck,
vom Smutje werden die Karten gezückt.
Der Abend wird älter,
während du breiter wirst.

Beklagst dich über all die Dinge,
die dir auf offener See schon wieder fahren sind.
Die Narben im Gesicht von einer gefährlichen Übernahme,
das Holzbein juckt.
Du hättest diesen Barbaren, die es dir nahmen
am liebsten ins Gesicht gespuckt.
Wie jeden Abend machst du dem Ärger Luft.
Der Alkohol tut dir gut, alles andere ist Verdruss.

Verdruss, Genuss, Verlust.
Tag ein und Tag aus.
Dein Ärger bleibt und die Ausreden auch.
"Wenn ich erst alles geregelt habe, dann wird alles gut"
habe ich dich so oft sagen hören.
Im nächsten Moment rauscht das Gift bereits wieder durch dein Blut.
Du bist jetzt der Käpt´n und alle schauen zu dir auf.
Doch was sie sehen ist ein besoffener Pirat
der gar nichts vor hat und niemals hört auf.

Ich war ein Jahr an Land,
habe gehofft und gebetet.
Doch Veränderung passiert selten
von allein im Leben.
Ich hatte überlegt zurück zukehren,
Wieder rauf auf die See.
Doch ich kann nicht länger ertragen,
zu sehen wie du dich lässt gehen.

Du bestrafst dich für etwas,
worüber du nur selbst Bescheid weißt.
Bewahrst es auf in einer Truhe.
Bis das Geheimnis ist bereit.
Die Entscheidung liegt bei dir,
wie du mit dir selbst umgehst.
Doch im Rausch beeinflusst du nicht nur dich.
Vielleicht weißt du auch bereits woher der Wind weht.

Ich weiß, ich war ein guter Steuermann,
egal wie heftig der Sturm.
Doch ist es an Land so viel ruhiger
und auch hier gibt es Dinge zu tun.

So lasse ich dich also auf unserem Schiff,
mit ständig wechselnder Crew.
Denn haben sie es erstmal entdeckt
schwindet der Respekt im Nu.


© 2022 Rebekka Holtsiege


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