Und wenn ich denke weichen alle Wände
Ins Jenseits aus, das zu mir rüber blinkt,
Dann reichen sich mir abertausend Hände,
Nur fleischlich sind sie kaum – es winkt
Das große Universum…Friedenstauben
Flattern nun durch golddurchwirkte Lauben.
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Und wenn ich fühle, ja dann scheiden sich
Die dummen Geister und sie wenden ab
Ihr bleiches oder dunkles Haupt für mich,
Der ich in ihren Augen nichts erfahren hab
Als einen Egoismus, der mich heilvoll trägt
Und einen würdelosen Habitus mir prägt.
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Und wenn ich sehe, ja dann streifen Zeiten
Die nie gewesen sind, die längst vergangen,
Meine ach so unzugänglich tiefen Breiten
Mit ihrem leider wirkungslosen Urverlangen:
Ich weiß, daß ich – im Raum verloren – lebe.
Mich stets als Ich begreife und vor mir erbebe!
-
Und ich verzweifle daran was mich ausmacht.
Doch kommt der Engel, den ich hier beschreibe
In meiner allzu stillen, welken Daseinsnacht,
Um mir zu sagen, daß ich furchtsam bleibe.
So wende ich mich dann entsetzt nach innen
Um immer neu dem Werden nachzusinnen!
-

Und wenn ich denke

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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