Mückenträume

© Alf Glocker

Die Mücken schwärmen in jenseitigen Tänzen,
ihr Flügelschlag zittert in Himmelssequenzen.
In Bäumen und Sträuchern raschelt der Wind
und in dir, da regt sich das ewige Kind!

Die Spinnen schwanken, in Netzen die glitzern!
In grünen Auen, benommen von Blitzern,
radeln die Jungfrauen Sandwege entlang –
sämtliche Geister verspüren „den Drang“!

Die Welt sehnt sich nach Lust und Verführung!
Die Herzen erbeben schon, vor lauter Rührung,
zwischen Zweigen zwitschern die Schwalben
und der Sommer regiert noch – allenthalben!

Du willst dir wieder mal, mit den Schmetterlingen,
das späte Glück einer Paarung erbringen?
Der Sonnenuntergang lockt dich ins Freie?
Dann hörst du verzückt die heimlichen Schreie!

Das Leben regt sich, vor lauter Beginnen,
in deinen betäubten, gefesselten Sinnen,
die an der Wärme der Urkraft noch hängen –
wodurch sie dich heftig in Träumen versengen!

© Alf Glocker

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