Neblige Städte

© Alf Glocker

Die Städte schwimmen den Nebel herauf,
der die Zeiten umgibt wie ein milchiges Zelt.
Schicksal, nimm deinen verrückten Verlauf –
kleinlich und verdorben ist diese Welt!

Sie ist gemacht um das zu erzeugen:
den Wahnsinn, den Umweg, das eine Spíel,
in dem sich ehrliche Grundlagen beugen –
das Endergebnis ist dampfend und schwül!

Komm und spring auf den hässlichen Wagen,
auf dem die Landkarten selig vergammeln.
Du fährst mit ihm durch Märchen und Sagen –
und sollst dort auch Bekenntnisse stammeln!

Schwöre dem Abschaum die heiligen Eide,
die man von dir fordert solang du dich gibst.
Geh mit Schafen und Kühen zur Weide –
behaupte ganz einfach, daß du sie liebst!

Denn die Liebe ist eine Urkraft im Nebel.
Sie betäubt deinen Geist und trägt dich fort.
Die Vögel wetzen zärtlich die Schnäbel –
und du bleibst ihnen bis zum Tode im Wort!


© Alf Glocker


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