Das Mondlicht fällt auf eine weiße Taube.
Sie ward vom Schicksal hin-gerissen!
Nun liegt ihr Leichnam in der Laube –
welch Unhold lud sie sich auf‘s Gewissen?
Daß ein Raubtier leider kein Gewissen hat,
war ihr zu Zeiten wohl nicht ganz bewusst –
sie fiel im schnöden Alltags-Attentat,
dienend einer völlig fremden Lebenslust.
Die Federn hat er überall verstreut,
der Räuber, um uns noch zu warnen!
„Seht her, ihr Leute, hier und heut‘
war ich gewillt mich – falsch – zu tarnen:
Als Friedensbringer, leuchtender Prophet,
als Botschafter der nicht mehr fernen Zeit,
die, nur bekannt als ein Pamphlet,
geschrieben ist, zu eurem Studium bereit.
Wer lesen kann, der möge sich bedienen,
der führe sich nun baldigst zu Gemüte,
wie Satan, mit versteinert, kalter Miene,
den Witz noch überhöht, der uns zur Güte…
klar offenbart ist, als ein Brief der Taube,
die nun im Tode einsam ist: gerissen!
Ihr hilft kein Aber und kein Glaube –
wir haben sie auf unserem Murksgewissen!
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]