Eine mächtig dunkle Wolke zieht
hinter’m Horizont herauf.
Ich ahne was mit mir geschieht
und schreibe meinen Lebenslauf.

Die Bilanz sieht nüchtern aus:
ich habe mich halt angestrengt!
Mein Lebenswerk: ein Kartenhaus.
Ich bin jetzt, nach wie vor, bedrängt.

Ich hab getan was möglich war,
das jeden Tag – jahraus, jahrein!
Im Spiegel steht ein Bild: der Narr –
er wollte stets nur glücklich sein.

Was alle Welt indes‘ vollführte
gab ihm den Grund mal kurz zu lachen.
Er ging nur Pfade die er spürte:
bescheidnes Glück zum Selbermachen.

Die Wolke rückt jetzt bald heran,
ich schüttle nur noch meinen Kopf.
Man sagt mir frech: Jetzt bist du dran –
so wehr dich nicht – spring in den Topf!


© Alf Glocker


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