Leisetreter, Quasselstrippen,
Texte, auf den Müll zu kippen,
zeichnen sich meist selber aus,
finden sich berauschend gut,
genial, bis dorthinaus -
in den Adern fließt kein Blut!

Murks lässt sich einfach machen,
man darf nur nicht drüber lachen,
was man "geistig" fabriziert...
In der Mitte steht das Ich,
von sich selber fasziniert
und spricht laut: ich liebe dich!

Oh, du Welt, du winzig kleine,
du weißt immer was ich meine,
denn wie bin ich denn gestrickt?
Meine Größe ist fantastisch! -
wie wenn da ein Zwerg sich bückt.
Doch ich fühle mich elastisch!

Ich kann alles interpretieren,
ja, meine Wörter kopulieren -
alles findet seinen flachen Sinn,
und ich bei mir die Resonanz,
weil ich doch so glücklich bin -
beim Affen- oder Teufelstanz?

Gedanken mache ich mir kaum!
ich lebe meinen eignen Traum!
Weitab aller Wirklichkeit,
bin ich meinem Quatsch gewogen.
Und das tut mir gar nicht leid -
ich hab‘s stets noch hingebogen.

Darin bin ich unschlagbar!
Was ich meine ist mir klar!
Weiter muss ich nichts verstehen,
denn ich bin als Mensch ganz lieb!
Mir gelingt‘s es hinzudrehen,
daß alles gut ist was ich schrieb!


© Alf Glocker


8 Lesern gefällt dieser Text.












Kommentare zu "Das Strömende"

Re: Das Strömende

Autor: axel c. englert   Datum: 31.10.2015 20:30 Uhr

Kommentar: Das, was Du VERStrömtest hier -
IST gut geschrieben - gefällt mir!

LG Axel

Re: Das Strömende

Autor:   Datum: 31.10.2015 21:23 Uhr

Kommentar: Eigentlich müsste es für dieses Gedicht Likes hageln. Eigentlich,
ist selbst Erkenntnis leider nicht offensichtlich...


LG. Waldeck

Re: Das Strömende

Autor: possum   Datum: 01.11.2015 2:46 Uhr

Kommentar: Hallo lieber Alf, ganz liebe Grüße und Dank für diesen Klasiker wieder! LG!

Re: Das Strömende

Autor: Homo_Ingenuus   Datum: 01.11.2015 10:22 Uhr

Kommentar: Ja, der Titel zielt schon auf das im Werk thematisierte "Ich" :D
Das alte Leid und Kreuz des Forums: selbstverliebte, nicht kritikfähige
Schreiber, die ich-potenzierte Texte massenweise aus der mentalen Rumpelkammer werfen. Und falls die Kommentarfunktion auf satirische Weise genutzt wird, so
fährt man die Stacheln aus und igelt sich ein, vielleicht weil man selbst am besten weiß, wie das eigene Werk entartet ist und man sich vor ehrlicher Meinung anderer fürchtet.... :)

Hier zum Werk: manche Stolperer aufgrund des Reimschemas machte ich, beim zweiten Lesen war es aber flüssiger.
Aber ich fasse es als das auf, was es vielleicht auch ist: eine in Sachen Form und Inhalt gezielte Kritik an bestimmte Personen adressiert.

Grüße
Ingenuus

Re: Das Strömende

Autor: Alf Glocker   Datum: 02.11.2015 6:19 Uhr

Kommentar: Vielen Dank, liebe Freunde!

LG

und H.I.
Ja - ich sag aber nicht an welche :-))

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