unvorstellbar großes Haus
doch alle sind wohl aus
die Zimmer in großer Eile . . .
verlassen und verwaist
die Fenster mit kalten Eisblumen -
ganz wundersam vereist
gähnende Korridore - wie Schluchten
leer,lang,
Luftnot,spüre Enge
gab es hier in alten Zeiten
lustvoll fleischlich körperliches Gedränge?
keine Spuren zu erkennen, nichts wirklich wie es war geblieben
alle Biologie für alle Zeit abgetrieben
nullpunktgradig kalt
widersinnig alt
und in all den großen Räumen
lässt sich Vergangenes nur träumen
mögen sich auch Kreativität und Fantasie aufbäumen
es gibt nichts mehr zu versäumen
keine Vorstellung eines zukünftigen Existierens
nur die Gewissheit des sich immer mehr Verlierens
aus dunklen Schächten saugt erbarmungslose Gravitation
fordert gierig Materie für die letzte Explosion
die einst dann hervorbringen wird
ewiges Vakuum
und alles, wirklich alles dann
endgültig,ultrafinal
still und stumm
unvorstellbar groß dieses Haus
leider alle wohl aus
niemand nie mehr zu Haus
Kommentar:Das erinnert mich an ein Video, das von einer verlassenen Gründerzeitvilla gezeigt wurde, die Türen standen offen und der Wind hatte Laubhaufen aufgetürmt auf den gefliesten Böden. Da wurde einem schon beim Hinschauen kalt.
noé
Kommentar:Schon klar, Ulli, dennoch bleibt Raum auch für diese ebenfalls das Allegorische vermittelnde Bilder.
Jeder "sieht" anders ... auf der Gefühlsebene trifft man sich wieder (wenn man Glück hat).
noé
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Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]