Der Wüstendattelbaum

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Ein Wüstenbaum in frischer Pracht
hat einst den Winter eingefroren,
im Sternenlichte mitgebracht
die neue Blüte hat geboren.

Von einem grünen Wiesenmeer
umgeben schon seit langen Jahren,
ging einst ein dunkler Schatten her,
auch Übel hatte er erfahren.

Inmitten saftig grüner Wiesen
steht er in seinem vollen Saft.
Die Wüste gar vom Platz verwiesen,
verlieh ihr neue Lebenskraft.

Er spendet Kraft und verleiht denen,
die vertrauen neuen Mut,
lässt Herzen wachsen und schenkt Jenen
in ihren Adern warmes Blut.

Von einem grünen Meer umgeben,
da liegst du – glänzend Rohdiamant.
Für Wüst‘ und Welt bist du ein Segen,
hab‘ das bereits im Schlaf erkannt.

Hell erleuchtet durch die Nacht,
führst du mich o versunk’ner Stern,
hab‘ ich dir das Licht gebracht,
scheint er nun noch aus der Fern‘.

Doch neuer Wind zieht wüstenwärts
wohl in des Sommers schönster Zier,
bringt Wärme mit, umarmt das Herz,
wird er so ein Teil von ihr

Der frische Wind erfüllt das Laub,
auch Zweige, die sich darin biegen,
und so wird durch den Wüstenstaub
das Licht über den Nebel siegen.

Vom Schatten und vom Staub befreit,
sodass nur Lieb‘ und Licht gedeiht.
Das erfüllt den Sommertraum
unter dem Wüstendattelbaum.

Vertrauen ringt die Hoffnung nieder
und vorwärts geht es endlich wieder.
Stell dir vor, du träumst und lachst
unter dem Wüstendattelast.

Von neuer Frische sei erfüllt,
galt es auch viel Zeit zu säumen,
möcht‘ – sei auch jedes Blatt vergilbt
unter der Wüstendattel träumen.

Ein Zug von Bäumen führt dorthin
und an dessen Ende gar,
wird Teil dir neuer Lebenssinn
und jeder deiner Träume wahr.

In manche große Stadt gekommen,
viel Land auch zwischendrin gesichtet,
Täler durchschritten und Hügel erklommen
bis sich der Blättertunnel lichtet.

Doch Zweige sich im Winde wiegen,
verwehen selbst den stärksten Traum,
und die schönsten Blätter liegen
braun unterm Wüstendattelbaum.

Längst schon ist Herbst in meiner Seele,
und jedes Blatt find‘ ja die Ruh,
das letzte Licht sich bald empfehle,
gesellt der Winter sich hinzu.

Wo liegen Alpha und Omega
gemeinsam – sogar dicht an dicht,
erscheint die Ferne plötzlich nah,
eine Zier, doch mehr auch nicht.

Ertrunken in grünem Meere
in Fülle von Salz die Süße entbehrt,
das Scheiden von alter Leere,
der jungen Blüte das Leben gewährt.

Es mag auch noch viel Zeit vergehen,
wer könnte dies‘ Gedicht verstehen?
Doch die Allee fuhr ich in Träumen
entlang aus Wüstendattelbäumen.


© Milo Wild


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Beschreibung des Autors zu "Der Wüstendattelbaum"

Dies ist mein erstes Gedicht. Gerne dürft ihr eure Interpretationen dieses Gedichtes mit mir teilen oder beschreiben, welche Gefühle es in euch auslöst :)

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