Die Schnecke

© Jens Lucka

Die Schnecke eilte, um zu grasen,
auf meinen frisch gemähten Rasen.
Weiche, welke Pflanzenreste,
sind ihr liebstes Mahl zum Feste.

Heimlich als sie es zerkaute,
schmatzte Diese, ohne Laute.
Aalte sich im Schlemmerland
und wiegte sich schier unerkannt.

Will man sie dabei belauschen,
sucht sie schließlich abzutauchen,
in ihr Häuschen, rund und fein,
bis sie meint, die Luft ist rein.

Stielchenaugen äugeln sachte,
dass kein Wesen nach ihr trachte,
um das Speisen fortzusetzen
und in ein Versteck zu hetzen.

In des Baumes Schattenreich,
liegt die braune Kugel leis,
unter einem Blatt versteckt,
bis bald der Appetit sie weckt.

Leise schlängelt sie heraus,
verschlafen aus dem Schneckenhaus,
eilend, zu dem frischen Beet,
wo sie den Salat erspäht.


© Jens Lucka


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Kommentare zu "Die Schnecke"

Re: Die Schnecke

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 07.09.2024 14:55 Uhr

Kommentar: Lieber Jens,
ich mag bei deinem Gedicht den Heinz-Erhardt-Stil. Das ist ein großes Kompliment, denn er ist mein Lieblingsdichter.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Die Schnecke

Autor: Sonja Soller   Datum: 07.09.2024 16:09 Uhr

Kommentar: Ein wunderbares Gedicht, lieber Jens, toll beschrieben!!

die Schnecken, die ihr Haus stets mit sich tragen, mag ich sehr. In meinem Garten konnte ich ebenfalls mal beobachten, wie sie sich fortgewegen. Habe schon einige vor dem Rasenmäher gerettet!!

Herzliche Herbstgrüße aus dem Norden, Sonja

Re: Die Schnecke

Autor: Alf Glocker   Datum: 07.09.2024 17:17 Uhr

Kommentar: entzückend lieber Jens
wie ein Bild von Spitzweg...

Liebe Grüße
Alf

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