Weit draußen zwischen M und S
liegt es, sogar noch hinter A,
das Schloss.

Der Mann aus Stroh schaut Fischen zu.
Der Stall liegt leer, nur Katzen tummeln sich
mit Hühnern durch die leeren Reihen,
in denen einst das Rind verdaute.

Das Biotop der Muna musste weichen
dem bunten Steinchenpark, der nun
ein Ziel für Groß und Klein. Ganz Gegensatz
des Schlosses Steingarten: kein Plastik,
sondern Stein, Kräuter, Blumen, Insekten und
ab und zu auch ein verirrtes Huhn.
Bruder und Schwester bewirtschaften
Land, Hof und Schloss; zu Rinderzeiten
unterstützt durch Rudolf, den Knecht
mit der besonderen Gabe.
Restliche Familie schart sich wärmend,
eng aneinander. Über Generationen
hinweg Einigkeit demonstrierend und
von außen stets beobachtet, muss das
Leben den anderen genügen. Des Dorfes
Mittelpunkt zu sein, fällt da nicht immer leicht.

Das Dorf so klein und trotzdem voll Idylle;
sanft umgeben von Hügeln, Wald, Wiesen und
Feldern sowie manchem Wasser das zur Bootspartie
oder zum Angeln lädt.
Die familiäre Landwirtschaft sich hier
noch deutlich zeigt. Mal scheint die Zeit still
zu stehen, Natur und Mensch ganz eins.
Dann wieder reißen Geflügelfleischfabriken
und ähnliche Krönungen unserer eigenen
Evolution blutige Schneisen in das Idyll.

Für die eine eine Heimat, für mich
Urlaub und Pause vom Rennen, bietet sich
hier Raum und Zeit, Kraft zu tanken und
Akkus zu füllen mit Luft, Ruhe
und tiefer Verbundenheit.


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