Tag für Tag
bei Sonnenlicht
folge ich der Spur
der Vergangenheit
Nachts wenn Angst
sprudelt träume ich
träume ich die fahle
Gegenwart den grellen
Schatten schon im
Augwinkel erzittern
mundversiegelt
die Wortgerüste auf
der Zunge belegte
Sprachen alles taub
löst sich erst löst sich
mit den Zukunftstränen
aus dem Ungleichgewicht
hier vor Ort im Leben
irgendwie gefunden
im krummen Alphabet
ich habe deinen Text mehrfach gelesen, sozusagen hin- und hergedreht, mal so und mal anders betont. Und so fand ich ganz viel darin an Worten, an Augenblicken, an Gedankenfäden, die weitergesponnen wurden. Ich habe außergewöhnlich viel Zeit hier verbracht - und jede Minute war ein Genuß!
Gruß, Verdichter
Kommentar:Vielen, lieben Dank, ich weiß um die Kompliziertheit meiner Texte, jedoch ist das genau die Herausforderung in unserer Sprache. Manchmal ist es bei mir so, dass ich durch Ängste und Schmerzen, aber auch von Glück und Freude angetrieben werde. Da beginnt dann mein Sprachfaden und er endet häufig nach drei kurzen Zeilen, wenn ein Haiku enstanden ist oder ich treibe stromabwärts mit meinen Worten und lande im Meer, wo ich mich finden muss. Wichtig ist unsere Fantasie in dieser verdammten Coronazeit und mögen wir die Kraft behalten, um bald der Kunst wieder Freiraum zu bieten. Mit dieser Hoffnung lebe ich und grüße Dich,
Volker ;-)
Kommentar schreiben zu "Aus einer Augenblicksstille"
Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]