Wie dunkel still ist es am Boden
Der Tapir streift hier, ungelogen,
durch‘s Dickicht schon seit Jahrmillionen,
spürt auf die Obst- und Blattvariationen
Der Regen rinnt durch’s Blätterdach
Zikaden, Papageien machen Krach
Die Luft ist schwül und in den Ästen,
da schaut die Schlange nach den Gästen
Darüber in den nied'ren Bäumen,
da liegt ein Ozelot in Träumen
Wie viele schläft auch er, wenn‘s tagt
und geht bei Dunkelheit auf Jagd
Im Dachgeschoss im Regenwald,
da hängt im Baum, so ist es halt,
ein Faultier, das frisst Früchte, Blätter
und hat‘s gemütlich, etwas netter
Noch höher ragen Urwaldriesen
und schaffen heiße, hohe Wiesen
Dort nisten Aras und Tukane
Ein Affe schält sich die Banane
Sieh, einer hat den Baum verlassen
Er war zu schwach und musste passen,
musst‘ fortan in Savannen leben
und dort nach etwas Neuem streben
Ganz aufrecht geh’n schien nun am besten
So konnt‘ man sehen und auch testen,
was so die Arme, Hände können,
sind sie mal frei von and‘ren Zwängen
Mit Holz und Steinen konnt‘ er schaffen,
erfand das Werkzeug und die Waffen
Auch Feuer lernte er entfachen,
das Essen kochen, Töpfe machen
So schritt er langsam weiter fort
und kam zu Technik, Kunst und Wort,
zu Viehzucht, Ackerbau und Häusern
Er lernte schriftlich sich zu äußern
Der Geist verlieh ihm so viel Macht,
dass nun der ‚Mensch‘, auf sich bedacht,
nimmt sich ganz einfach, was er will
Sein Wachstum steht noch heut' nicht still
Er tötet so viel and’re Wesen
und glaubt sich noch von Gott erlesen
In seinen Wald kehrt er zurück,
nicht nur als Wand’rer. Stück für Stück
zerstört er, was ihm Heimat war -
für den Profit. Ist ihm nicht klar,
dass er das Lebenshaus zersägt,
das ihn und alles Leben trägt?
Beschreibung des Autors zu "Das Haus des Regenwaldes"
https://youtu.be/35bz-CMj3BM
Den Regenwald kann man sich tatsächlich wie ein Haus mit mehreren Stockwerken vorstellen: Im 'Parterre' ist die Boden- und Wasserwelt mit Pilzen, Ameisen, Käfern und vielen anderen Insekten. Zu den Bewohnern von Flüssen und Seen gehören neben den Fischen auch Echsen, Krokodile oder Zwergflusspferde. Im 1.Stock mit Büschen, Sträuchern und Blüten leben Schlangen und kleine Nagetiere. Oft suchen auch Bewohner der oberen Etagen hier nach Nahrung: Jaguare, Affen, auch Kolibris auf der Suche nach Blütennektar. Im 2. Stock im Blätterdach der Kronenregion ist jede Menge los. In den Bäumen, die bis zu 35 Meter hoch wachsen, leben Affen, Schlangen und Baumfrösche, bunte Vögel wie Papageien und Tukane. Um die Äste ranken sich Lianen, Würgefeigen und schillernde Orchideen. Im 3. Stock: In den Baumriesen, die wie Türme aus dem Blätterdach herausragen, sind vor allem Vögel und Fledermäuse zu Hause. Zu den „Überständern“ gehören zum Beispiel der Mahagoni- und der Paranussbaum.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]