Die junge Birke


Die junge Birke, auf der Friedhofsmauer,
ihr Leben ist bestimmt nicht von langer Dauer,
sie kann dort wachsen und gedeihen, ohne Hast,
die Mauer trägt die seltene Last,
sie schlägt ihre Wurzeln in das alte Gemäuer,
abends kommt einem ihr Anblick nicht geheuer,
der gute Mond lässt sie zur Nacht erstrahlen,
die Mauer leidet trotzdem keine Qualen,
im Frühjahr trägt sie ein hellgrünes Kleid
als wäre sie eine tugendhafte Maid,
der Herbstwind peitscht sie hin und her,
sie beugt sich, und setzt sich tapfer zur Wehr,
nach einem Jahr bin ich wiedergekommen,
wer hat sie von der Mauer genommen?
Ihr Anblick war nicht gerade schön,
vielleicht überlebte sie nicht den letzten Föhn,
in meinen Träumen sehe ich sie noch immer
umgeben von einem feinen, silbergrauen Schimmer…


© Jürgen


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