Asyl
einer Nacktschnecke

Nach Gewitter kriecht sie nackig,
silbrig-schleimend über´n Weg.
Scheint die Sonne wieder knackig
schleicht sie nicht, dann ist sie weg.

Sie hat dann Asyl gefunden
unter einem Moderstamm.
Da vertreibt sie sich die Stunden,
ist mit Freunden hier zusamm´.

Asseln, Käfer, Ohrenkneifer,
zwischen Ameisengewimmel,
Tausendfüßler und so weiter,
wuseln unterm Humushimmel.

So viel Formen, Farben, Sprachen
leben hier auf engstem Raum.
Jeder lässt den Andern machen,
dass das geht, man glaubt es kaum.


© grauschimmel


7 Lesern gefällt dieser Text.


Unregistrierter Besucher





Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Asyl"

Re: Asyl

Autor: Gisela Volkmann   Datum: 07.05.2014 11:36 Uhr

Kommentar: vor allen Dingen kann man sich an den Tieren ein gutes Beispiel nehmen und sich so mancher eine wirklich dicke Scheibe abschneiden.
mit etwas Ironie und einer Prise Sarkasmus Anti-Diskriminierung gut in Szene gesetzt :)

Re: Asyl

Autor: possum   Datum: 08.05.2014 2:45 Uhr

Kommentar: Lieber grauschimmel, Zeilen zum Genießen ... gefällt mir sehr! LG!

Re: Asyl

Autor: noé   Datum: 08.05.2014 6:28 Uhr

Kommentar: Wieder hast du ihn gefunden,
den wahr gewordenen Wesen-Traum.
Wir alle können nur gesunden
gemeinsam unter'm Lebensbaum!
noé

Kommentar schreiben zu "Asyl"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.