Da ist keine Stille, nur Ruhe,
und Lärchen im jahrjungen Grün.
Es lädt das Moos ein zum Träumen,
wo Anemonen hochzeitsweiß blüh´n.
Der Bach plätschert klar, überlegen,
weiß hier noch nicht, was ihm droht.
Das Laub vom Vorjahr hingegen
riecht kraftvoll, nach neuem Leben,
und zeugt es aus eigenem Tod.
Amseln singen den Tag ein und aus,
beherrschen´s Revier mit ihrem Klang.
Schnecken sind mutig, frei heraus,
sie halten den Hall unsrer Schritte aus.
Selbst der Elster Schreischeint hier Gesang.
Da ist keine Stille, nur Ruhe.
Noch achten sich Mensch, Baum und Tier.
Das ist wie hundert Jahre vor heut´.
Ach, wär´s ewig gestern hier.
2. Teil
So manche Träume sind erfüllt
und nun bleibt nichts als Zeit.
Wird letztes Sehnen wohl gestillt
in der Unendlichkeit?
Kann sein! Wer weiß? Lasst uns entflieh´n
in staunendes Betrachten:
Der ersten Rose erstes Blüh´n,
der Abendsonne fuchsrot Glüh´n,
ins Leben, wie wir´s achten.
Kommentar:Meine Güte, idt DAS schön! Da würde ich Dich gerne mal begleiten, auf eine solche Paradiesinsel der gelassenen Betrachtung! Wunderschön, dem kann man sich relaxt hingeben und der Blutdruck sinkt beim Lesen und Nachempfinden...
(Teil 1: "...der Elster Schreischeint...")
In Teil zwei bist Du woanders, aber Dein staunendes Auge erkennt immer noch die einzigartigen Schönheiten, die jeden, der dazu Willens ist, im scheinbar Unscheinbaren erwarten.
Sehr, sehr schön, GS!
noé
Kommentar:Danke für die Kommentare. Die Begleitung ist möglich:
"Natur und Schmunzel Kramkiste / Gedanken zu Bildern und Bilder zu Gedanken". Zwar keine Weltliteratur, aber immerhin.
Guten Morgen GS.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]