Rabe Rudi saß gelangweilt in seinem Nest -
aus der Ferne vernahm er einen Specht.
Sein Freund, der Eichelhäher -
des Waldes bester Späher -
kam zufällig bei Rudi vorbei,
als sie hörten ein mächtiges Geschrei.
Nanu, was war denn heut` hier los -
zwei Amseln rauften sich unten im Moos.
Rudi war urplötzlich ganz bei der Sache
und hielt am Nestrand emsig ausdauernd Wache.
Dieses Spektakel durfte ihm nicht entgehen -
er hüpfte an den Rand, um besser zu sehen.
Doch er übersah so ganz und gar,
daß dies hier ein kleines Nest nur war!
Er plumpste mit großem Gezeter
hinab - ungefähr fast zehn Meter!
Nun lag er zwischen den Amseln ganz benommen
und sein Blick war total verschwommen.
Ein großer Feind der Amseln jetzt am Boden lag -
im Grunde niemand im Walde die Raben mag.
Und Rabe Rudi war noch ein ganz anderer:
Gefühlsmäßig ein fieser Wanderer -
sich selbst abgesondert von der Masse
blieb er ein Egomane der besonderen Rasse!
Solcher Umstand war und ist gefährlich -
zu keiner Zeit scheint ein Rabe ehrlich!
Er zieht raubend durch die Lande
und maßlos wächst seine Bande.
Diese Sippschaft zu durchschauen
eröffnet immer auf`s Neue ein Grauen!
In schwerer Not ist es zudem nicht leicht,
weil der Rabe stets sein Ziel erreicht.
Raben - sie rauben und plündern -
nehmen in Kauf, daß sie werden zu Sündern!
Doch welches Ziel ist angesprochen -
darüber hab` ich mir den Kopf zerbrochen.
Die Amseln rätselten also hin und her,
was in ihrem Falle wohl das Beste `wär`!
Wenn der Rabe nun wieder voll bei Sinnen -
mit wem würde er zuerst beginnen?
Rasch flogen die Amseln fort
und kamen nie wieder an diesen Ort!
Die Eule saß auf des Baumes Stufen
und begann ganz laut zu rufen:
"Oh` sag` mir, Wüterich und Täter,
dachtest Du keinen Deut an das Später?!
Warum regiert der Haß in Dir -
stilltest an den Amseln Deine kranke Gier!"
Die Eule rief, so daß es hallte:
"Verschwinde schnell aus unserem Walde!
Hier ist kein Platz für dunkle Raben,
keinen Frieden wir mit Euch hier haben!"
Seitdem, so lauten all die Sagen,
gibt es im Walde keine Raben!
Sie stecken mich an, die Kinder des Lachens.
Sie albern am Wegesrand, fern allem Ernst.
Ein Zauber begann, mir ein Grinsen zu machen,
wie ein neues Gewand, das die Sorgen entfernt.
So mancher lebt in einer surrealen Welt,
die er für ganz normal gewöhnlich hält -
er tummelt sich in seltsam-geilen Pfründen,
ohne je den tiefen Sinn dafür zu finden.
Ein kleiner Ort, noch nie von ihm gehört,
der Zufall hatte mich dorthin geführt.
Kutter gegen die Kaimauer dümpeln,
die Wellen wabernd im Morgenlicht funkeln,
der Fischer lässt den Motor an, [ ... ]
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]