Siehe, meinen Schatten dort,
vom Sonnenlicht gezeichnet.
Er geht mit mir gemeinsam fort,
sofern mein Körper schreitet.

Hält niemals inne, ohne mich,
sind beider uns gefangen.
So lassen wir uns nie im Stich,
wohin wir auch gelangen.

Und springe ich ins Meer hinein,
wird er auch hier nicht weichen.
Wir werden Gipfel, groß und klein,
gemeinschaftlich erreichen.

Doch mancher Tat, der Traute Zier,
ermutigt er mich nicht.
So kommt's, wenn ich den Mut verlier,
dass nie sein Schweigen bricht.

Da helfe mir gar mancher Schubs,
den ersten Schritt zu wagen.
Gibt er vielleicht den ersten Ruck,
dem ich so fügend trage ?

Ein Freund, mit einem Zeichenstift
bat ich um den Gefallen,
den Schatten meines Angesichts,
am Boden nachzumalen.

Dort lag er nun, so grau und starr.
Von nun an mag's gelingen,
über den eigenen Schatten gar,
im Geiste einst zu springen.


© Jens Lucka


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Kommentare zu "Schattensprung"

Re: Schattensprung

Autor: Michael Dierl   Datum: 20.09.2024 15:49 Uhr

Kommentar: Hi Jens, einfach genial geschrieben! Du kommst auf Ideen.....echt große Klasse!!! ;-)

lg Michael

Re: Schattensprung

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 20.09.2024 16:40 Uhr

Kommentar: Gern gelesen, lieber Jens.
Erinnert mich an Lucky Luke; schießt schneller als sein Schatten.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Schattensprung

Autor: Groti   Datum: 20.09.2024 18:56 Uhr

Kommentar: Ja, lieber Jens, ein Schatten folgt einem auf Schritt und Tritt, es sei denn, man läuft ständig in der Dunkelheit. Möchte Dich auf zwei kleine Tippfehler hinweisen: in der 4. Strophe soll es sicherlich SCHWEIGEN heißen, und in der 5. ist es der SCHUBS. LG in Deinen Abend, Helga

Re: Schattensprung

Autor: Jens Lucka   Datum: 20.09.2024 20:49 Uhr

Kommentar: Liebe Groti,
Ich danke dir herzlich ;-)
Man kann es lesen so oft man will und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Herzlichen Dank auch Michael und Wolfgang.

Liebe Grüße, Jens

Re: Schattensprung

Autor: Michael Dierl   Datum: 21.09.2024 5:53 Uhr

Kommentar: Hi Jens, über Deine Tippfehler wollte ich Dich auch aufmerksam machen aber hab mich nicht getraut, weil ich dachte das wäre Absicht. Nun ja, kann ja sein, dass man mit einem gewissen Hintersinn sowas schreibt. Aber ein Tipp von mir. Schubst leitet sich von schieben ab, so kann man sich das am besten merken! Und das andere war dann wohl eher ein Tippfehler. Ich bin da auch nicht gerade ein Held in solchen Dingen. Falls Du bei mir mal was merkst einfach drauf hinweisen. Das gilt auch für andere Leser auf meiner Seite. Bin froh wenn man Fehler entdeckt. Man ist eher am Thema als an der Rechtschreibung dran! Die läuft dabei meistens mit oder wird gnadenlos vergessen hahahahaaaaa.......! Wir sind doch aber alle Individualisten deswegen nehme ich mir den Freiraum auch mal was mit Absicht falsch zu schreiben! :-)

lg Michael

Re: Schattensprung

Autor: Alf Glocker   Datum: 21.09.2024 7:14 Uhr

Kommentar: klassisch schön!!!

Liebe Grüße
Alf

Re: Schattensprung

Autor: Sonja Soller   Datum: 21.09.2024 9:34 Uhr

Kommentar: Der Schatten ist unser ständiger Begleiter, man wird ihn einfach nicht los!!
Schöner Text!!

Wochenendgrüße aus dem Nordem, Sonja

Re: Schattensprung

Autor: akilegna   Datum: 21.09.2024 16:38 Uhr

Kommentar: Hallo Jens, wir haben als Kinder über meine kleine Schwester gelacht, denn sie war sehr ängstlich. Sie hatte Angst vor ihrem eigenen Schatten und auch vor Fliegen. Später allerdings als junges Mädchen war sie die einzige, die sich nachts allein durch den Wald nach Hause getraut hat. Ich mache sehr gern Fotos von meinem Schatten und er Umgebung. Neulich auch am Strand mit den Wellen im Sand. Wenn die Schatten ganz lang sind in der Abendsonne ist er auch sehr schön zu fotografieren. Ich mag auch Schattenspiel. Habe ich früher oft versucht. Mein Vater konnte allerlei Tiere usw. formen. Ja, erinnert mich total an meine spielerische Seite. Danke - vielleicht schreib ich auch mal darüber.... Liebe schattige Grüße Angelika

Re: Schattensprung

Autor: Jens Lucka   Datum: 24.09.2024 15:49 Uhr

Kommentar: Hallo und herzlichen Dank ihr Lieben, für eure Beiträge und Drücker ;-)))
Ja, mit dem Schatten lässt sich so einiges anfangen.
Das war mit deinem Vater bestimmt ganz witzig liebe Angelika.
Ich hätte je auch ein Foto reinsetzen können. Vielleicht habe ich noch die Gelegenheit dazu.

Liebe Grüße von Jens

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