Pipsi

© Jens Lucka

Wie schüchtern es sein Liedchen singt,
das flauschig kleine Vogelkind.
Der Wissensdurst doch spornt es an.
Es nähert sich, so gut es kann.

Es schaut gebannt, was wir so treiben,
mag sich noch nicht so richtig zeigen.
Doch bald bemerkt das Vogelkind,
dass wir ihm gut gesonnen sind.

Ein Futterplätzchen lockt es an
und zaghaft traut es sich heran.
Sobald wird ihm das Eine klar,
wenn es uns sieht, ist Futter da.

Bald mausert sich sein Federkleit,
bis sich die rote Färbung zeigt.
Flauschig wirkt noch sein Gefieder,
doch lauter werden seine Lieder.

Das Rotkehlchen wirkt kess und zahm.
Es hüpft und fliegt zu uns heran.
Vertrauen hat es längst erkannt
und frisst uns schließlich aus der Hand.

Vor Artgenossen, die ihn necken,
weiß es dreist, sich zu verstecken.
Schützend, zwischen meinen Beinen,
werden uns die Anderen meiden.

Einmal hielt ich Mittagsschlaf,
da macht mich doch das Vöglein wach.
Sitzt auf meinem Schoß und tapst
und fliegt zu ihrem Futterplatz.

Es schaut nach unten, dann zu mir.
So trifft mich seine Gestik schier.
Dann streue ich das Futter aus
und Pipsi hat gelernt daraus.

Leider, nun am Sommerende,
zeigt das Leben seine Wende.
Manche Vögel ziehen von dannen.
Reiselust hat sie gefangen.

Doch bald vielleicht, im nächsten Jahr,
sind diese Frechen wieder da.
Vielleicht auch Pipsi, unser Freund,
wenn freudig uns die Sonne scheint.


© Jens Lucka


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Kommentare zu "Pipsi"

Re: Pipsi

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 11.09.2024 16:42 Uhr

Kommentar: Lieber Jens,
Pipsi gefällt mir.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Pipsi

Autor: Sonja Soller   Datum: 11.09.2024 18:05 Uhr

Kommentar: Da ist dir ein wirklich schönes Gedicht gelungen.
Gefällt mir sehr!!!!

Herzl Grüße aus dem Norden, Sonja

Re: Pipsi

Autor: Michael Dierl   Datum: 11.09.2024 22:34 Uhr

Kommentar: Hi Jens, das liest sich als wenn Du den Vogel versorgt hast. Unser Katzen haben mal die Müttervögel im Garten gefangen und natürlich auch gefressen. So sind dann die Jungen aus dem Nest herumgeflogen und gerade zu der Zeit als unsere Katzen Mittagsschlaf gehalten haben, weil zu heiß an diesem Tag. Als ich durch den Hinterhof vom Auto in's Haus lief sah ich sie herumfliegen und nach den Eltern suchend. Ich habe sie gleich alle 3 mit der Hand gefangen und habe sie in einem Raum unters Dach getan. Gleich vom Baum ein paar große Äste abgeschnitten und dort so eine künstliche Gegend gebaut. Hat den ganzen Abend in Anspruch genommen. Dann ist meine damalige Freundin in einen Laden und hat dort Trockenfutter für Aufzuchstvögel gekauft, weil die mit Würmern nix anfangen konnten. Also Handfütterung. Sie wuchsten aber sehr schnell herann und waren auch Rotkehlchen. Zwei habe es nicht geschafft die haben Milben bekommen und sind regelrecht verhungert. Sie haben von Anfang an nicht so gut mitgespielt weil vielleicht noch zu klein. Den größeren haben wir dann druchgekriegt und wir haben dann die Katzenkacke aus dem Katzenklo in einen Eimer getan und ruckzuck waren dort unzählige Fliegen drin. Dort wurde dann ein Netz drüber geworfen, um diese für den Vogel als Futter anzubieten. Als er die erste gefressen hatte, hat ihm das Jagen wohl Spaß gemacht. Wir bauten dann am Fenster so eine Art Vogelstangengeländer hin auf dem er hin und her flitzen konnte, um sein Futter zu fangen. Das muss er so gut beherrscht haben, dass schon nach kurzer Zeit ruckzuck die ca. 20 Fliegen weggefressen waren. Die Fliegen sind, weil das Zimmer zur Nordseite lag und etwas dunkler war, immer an das Fenster geflogen und der Krach (Summen) hat dann den Vogel so lange in Atem gehalten bis die letzte Fliege gefressen war. An dem Tag als wir ihn in die Freiheit ließen ist er erst mal in der Nähe geblieben auch am nächsten Tag sahen wir ihn. Einen Teller mit Wasser an dem er sich gewöhnt hatte hatten wir noch aufgestellt. Ich glaube, dass er es geschafft hat. Ich habe noch gesehen wie er die Fliegen auf der Schwarzen Dachpappe des Schuppens gefangen hat. Das hat mich ehrlich auch gefreut dies zu sehen. Es gibt fast nix schöneres als mitanzusehen wie etwas wächst und gedeiht und sich dann, um sich selbst kümmer kann, egal ob es ein Hund, Katze, Kinder insbesonders oder auch Pflanzen sind. Haste gut gemacht! Soviel wollte ich gar nicht schreiben. Bilder sind auch toll!

lg Michael

Re: Pipsi

Autor: Alf Glocker   Datum: 12.09.2024 7:59 Uhr

Kommentar: Wirklich sehr putzig

Liebe Grüße
Alf

Re: Pipsi

Autor: Jens Lucka   Datum: 14.09.2024 13:38 Uhr

Kommentar: Hallo und herzlichen Dank ihr Lieben.
Aufgezogen haben wir ihn nicht, aber er schien scheinbar auf sich allein gestellt zu sein.
Jedes mal wenn wir dort waren kam er zu uns. Auch wenn er nichts fraß, gesellte er sich, um zu schauen, was wir so treiben.
Ich habe ein Foto gemacht, als er mir beim Gitarre spielen zusah.
Sie zeigen richtigen Charakter und können schon auf mysteriöser Weise mit uns kommunizieren.
Man darf sie nicht in ihrem Vertrauen enttäuschen.
Mensch Michael, sa hast du ja auch schon einiges erlebt, in diesen Dingen.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende, euer Jens

Re: Pipsi

Autor: Michael Dierl   Datum: 14.09.2024 19:26 Uhr

Kommentar: Ja, hatte ich ja schon mal geschrieben dass ich, bwz. mein Bruder und ich mit Gänsen, Hunden, Hasen und Hühner groß geworden sind. Naja, bis wir ca. 12 Jahre alt waren denn dann sind wir in einer größer Stadt gezogen und da mußte einfach alles weg. Meine Mutter hing an ihren großen Schrebergarten aber mein Vater wurde versetzt. Beamte müssen das wohl oder übel ertragen denn die Fahrt mit Auto oder Bahn war damals noch zu umständlich bis man 100km zurückgelegt hatte.

lg Michael

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