Am Ufer eines Sees zirpen leise ein Paar Grillen.
Schäfchenwolken spiegeln auf dem Wasser ihr Gesicht.
Ich blicke auf das stille Nass und spüre diesen Willen,
entkleide mich und gleite in das kühle Spiegellicht.

Herrlich haucht mein Atem, als das Wasser mich umschlingt.
Niemand sieht mein Augenpaar, den strahlend Glückes Blick.
Befreiend wiegt mein Körper und ein Jubel in mir singt.
So schwimm ich auf den See hinaus und irgendwann zurück.

Seit nicht gram, ihr Wolkenkinder, meinem Wellenschlag.
Verzerrt mein Schwimmen euer Bild ,
der Schönheit, im Gesicht.
Es hielt mich nicht am Ufer dort, an diesem schönen Tag.
Mein Glück rief die Gelegenheit, doch lange bleib ich nicht.

Ich treibe noch ein Weilchen stille,
schwerelos dahin.
Dann zieh ich jene Bahn, wo meine Kleider nach mir schauen.
Ein Abschiedsdank beschert mich, als ich angekommen bin,
und Ruhe noch des Blickes, mich der Schönheit zu erbauen.


© Jens Lucka


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Kommentare zu "Gelegenheits-schwimmen"

Re: Gelegenheits-schwimmen

Autor: Michael Dierl   Datum: 21.07.2024 0:56 Uhr

Kommentar: Hi Jens, super geschrieben, Dein Gedicht! Erinnert mich an den Mondsee in Österreich, wo wir mal Urlaub gemacht haben vor langer Zeit. Da wollte ich es ähnlich, also auf diese Weise erfahren, dass das Spiegelbild des Mondes mit mir baden ginge aber leider regnete es in Strömen und das schöne Sommernachtsbaden war dahin und das für die nächsten 7 Tage.

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