Eine kleine Retrospektive

© Michael Dierl

Als man noch frisch und knackig war,
ach, wie war das wunderbar!
War man das Rennpferd in jedem Stall,
und der Körper lief mit Überschall.

So als wenn er frisch frisiert,
kein Hindernis wurde reklamiert.
Man konnte springen, hopsen, kriechen,
mit Bällen gewaltig um sich schießen.

Der Körper wurde niemals müde,
und man vor Übereifer glühte.
Man war einfach hübsch gelungen,
von heißen Blicken wurd durchdrungen.

Ja, man war sehr interessiert,
natürlich hat man auch probiert.
Musik war auch viel zu laut,
oft hat man auf das Aussehen geschaut.

Die Gläser waren meist randvoll,
Parties waren einfach toll!
Man hatte einfach eine tolle Zeit,
und manchmal war man einfach breit!

Erinnerungen an ganz tolle Leute,
Worüber man sich damals freute!
Könnte man die Zeit umdrehen,
wäre das nicht unangenehm!

Und dann war noch das Verlieben,
das brauchte man nicht einzuüben.
Das ging von selbst, man glaubt es nicht,
wenn man heiße Blicke hat erwischt!

Da pochte das Herz, Beine wurden weich,
Es war wie ein süßer, wilder Schmerz,
dabei wurde man federleicht,
und es gab kein Halten mehr!


© Michael Dierl


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Beschreibung des Autors zu "Eine kleine Retrospektive"

Erinnerungen an eine schön-ere Zeit! Kurz zusammengefaß! Wer wollte sie schon missen? Zeichnung ist ein Aquarell, ein wenig mit Kreide aufgepeppt und im Photoshop den Text reingewurschtelt und das Bild ein wenig überarbeitet. ;-).

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Kommentare zu "Eine kleine Retrospektive"

Re: Eine kleine Retrospektive

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 13.06.2024 23:04 Uhr

Kommentar: Hi Michael,
wahre Worte, aber eigentlich sollten wir doch auch im Alter froh sein, wenn man einigermaßen gesund ist und jeden Morgen wieder aufwacht.
Dein Bild und auch die Vorgehensweise der Herstellung ... spektakulär. In echt sieht das bestimmt noch viel besser aus.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Eine kleine Retrospektive

Autor: Michael Dierl   Datum: 13.06.2024 23:30 Uhr

Kommentar: Hi Wolfgang, die Pflichten, die man im Alter hat wurden in jungen Jahren von Eltern übernommen, wie Esssen kochen, Wäsche machen, Wohnung cleanen, Fenster putzen, und all das Zeug was man als Jugendlicher nur so mal gehört hat usw. Man hatte viel mehr Zeit für sich selbst, sprich für Entwicklung und Interessen, die man so nebenbei noch locker gestemmt hat. Ist eben der Lauf der Dinge die man nicht ändern kann! Was soll's! Wünsch Dir ein schönes WE! Mach das Beste draus!

Das Bild schaut im Original genauso gut aus. Mein Scanner, Bildschirm ist farboptimiert.

lg Michael

Re: Eine kleine Retrospektive

Autor: akilegna   Datum: 14.06.2024 17:44 Uhr

Kommentar: Hallo Michael
Ich hatte eine schöne Kindheit aber nicht diese Leichtigkeit. Ich war die älteste von 3 Schwestern, auch in der Siedlung gehörte ich zu den älteren. Ich habe immer auf die Kleinen aufgepasst, früh viel Verantwortung übernommen - bei den Hausaufgaben der Jüngeren. usw usw Ich machte schon mit 18 meinen Führerschein und bin dann früh ausgezogen. Da waren ein paar Jahre Leichtigkeit aber auch viel Anstrengung. Mir persönlich geht es jetzt im Alter von 66 richtig gut und viel besser. Ich fühle mich jetzt wirklich leichter.
Aber dein Gedicht ist ganz toll! Schön, dass du es so erleben konntest
Liebe Grüße
Angelika

Re: Eine kleine Retrospektive

Autor: Jens Lucka   Datum: 14.06.2024 20:00 Uhr

Kommentar: Oh ja, die liebe Jugendzeit. Heute sehnen wir in manchen Dingen der Zeit hinterher, wie die ,,ewige Jugend".

Gruß von Jens

Re: Eine kleine Retrospektive

Autor: Michael Dierl   Datum: 14.06.2024 20:13 Uhr

Kommentar: Hi akilegna, was ich noch vergessen hatte war, wir hatten damals noch unsere Großeltern und die waren eben auch noch fit. Wenn meine Eltern auf der Arbeit waren dann waren die Großeltern für einen da. Dort macht ich auch meine Hausaufgaben und danach ging es meist raus in den nahegelegenen Walt. Dort war dann meine Wirkungsstätte, was ich heute leider vermisse weil wir in ein Großstadt umziehen mußten, da mein Vater als Beamter leider oft versetzt wurde hat man irgendwie die Bodenständigkeit verloren und Freundschaften war auch kaum möglich. Echte Freunde findet man nur in jungen Jahren und nur dann wenn gemeinsame Interessen vorhanden sind. Ich bin eigentlich nicht neidisch aber einen echten, wahren Freund habe ich leider nicht. Obwohl eine Großstadt hier mehr Möglichkeiten bietet ist jede Beziehung, auch die einer Freundin rein oberflächlich. Dorfleben ist eben anders! Viel intensiver und ehrlicher als ein Stadtleben, dass man auf anonymer Weise dahinlebt. Zurück auf's Dorf wollte ich aber auch nicht, weil dort auch kaum noch jemand ist den man kennt. Die meisten sind wegen der Arbeit in alle Winde zerstreut. Über email hat man zu dem Ein oder Anderen noch Kontakt aber das ist nur einmal im Jahr wenn überhaupt. Leider ist das Leben nicht immer so wie man sich das wünscht. Wünsche Dir alles was Du Dir wünscht.

Lieber Jens, Danke für Deine Zeilen. Naja, hinterher trauere ich eigentlich nicht wenn da nicht jemand gewesen wäre den man hinterher trauen könnte. Was aus dieser Dame geworden ist, die ich aus dem Gedächtnis gezeichnet habe weiß ich leider nicht.

lg Michael

Re: Eine kleine Retrospektive

Autor: Alf Glocker   Datum: 15.06.2024 8:25 Uhr

Kommentar: Oh ja, so war's!

LG Alf

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