Raus, in den Regen, die Schaukeln sind frei.
Die Rutschen sind rutschig, der Sand klebt wie Brei.
Warm ist die Luft und gatschen ist toll.
Wir zählten die Pfützen und spritzten uns voll.
Wie Oma schon sagte, Dreck ist gesund,
ihr seid nicht aus Zucker, geht raus mit dem Hund.
Wir sind mit den Dingen des Lebens gebadet.
Der Wind um die Nase hat noch keinem geschadet.
Ich weiß, als Kind sah die Welt noch so aus.
Herrlich verdreckt kam man abends nach Haus,
Es knistert der Ofen fürs säubernde Bad.
Wie gut, dass man alte Klamotten an hat.
Von Herzen hat Mutter das Essen gemacht.
Ein bisschen noch quatschen, im Bettchen zur Nacht.
Man schlief, wie ein König, und schwer wie ein Stein.
Die Zeit unserer Kindheit holt mich gerne mal heim.
Kommentar:Lieber Jens,
deine Zeilen erinnern mich an meine Kindheit, danke. Früher war noch alles unkomplizierter, heute ist es manchmal zum Heulen.
Liebe Grüße Wolfgang
Kommentar:Ohhh, verdammt! Nun war ich wieder einige Deiner Zeilen lang Kind. Tja, als Oma noch mit Waschbrett hantierte und ich in einer hölzernen Badewanne den Rücken geschruppt bekam. Dichter "Nebel" war in dieser Waschküche in der man auch Kleider wusch noch mit den Händen und man sah beinahe die Hand vor den Augen nicht. Gerade im Winter waren die Scheiben dick mit Eis zu gefroren und es dauerte lange bis die Waschküche mit Holz damals noch aufgeheizt wurde. Dann entnahm man Wassereimer voll das heiße Wasser aus einem riesigen Bottich, um es in die Holzwanne zu kippen. Eine auflösende Fichtennadelbrause kam noch dazu, welche in Staniolpapier eingewickelt war und fertig war die Brühe in der man sich baden konnte. Die Wanne war auch so groß, dass mein Brüderchen auch noch mit rein passte. Aaaachhhh, was war das für eine schöne Zeit! Danke Jens für diesen wunderbaren Rückblick!
Kommentar:Ihr Lieben, ich danke euch ;-))
Wie oft denken wir zurück. Ich habe noch ein altes Foto, wie Mutter uns die alten Zinkwannen auf den Hof stellte und meine Geschwister und wir im Sommer darin badeten.
Wir Kinder wurden immer rausgeschickt, um nicht als Stubenhocker zu veröden.
Nur bei schlechtem Wetter waren wir drinnen.
Ja, die alten Badeöfen waren echt super. Die Dinger sind unter Kennern heute gefragt und nicht ganz billig. Das wäre was für unser Gartengrundstück. Schnell ein paar Scheite rein und das Duschwasser ist warm. Auch wenn mal keine Sonne scheint, um den Kessel aufzuwärmen.
Kommentar:Lieber Jens, das kenne ich alles genauso. Wir hatten sogar einen kleinen Pool, den die Väter selbst gebaut hatten. Wir waren immer draußen, nur meine kleine Schwester, die Leseratte wollte nicht "nach draußen, wo die frische Luft ist!" Schöne Erinnerungen hatte ich auch beschrieben in meinem Gedicht "Kindheit am Sonnenhang" und ich wäre nicht die, die ich heute bin, wenn das nicht alles so wunderschön gewesen wäre.
Schöne Zeiten hast du damit toll beschrieben
Liebe Grüße
Angelika
Kommentar:Meinen herzlichen Dank ihr Lieben. Man könnte echt einen gemeinsamen Roman darüber schreiben. Würde bestimmt sehr witzig und voller schöner Erinnerungen werden.
Bin gedanklich schon beim durchwälzen dieses Buches ;-)))
Kommentar:Hi Jens, ich glaube dass ist sogar eine wirklich gute Idee die Dir da eingefallen ist denn wer ist nicht gerne mal wieder Kind, wenn auch nur für ein paar Seiten lang. Mir erging es ja bei Deinem Gedicht genauso dass mir da was eingefallen ist aus der Vergangenheit. Es sind meist die kleinen Dinge an die man manchmal nie denkt weil doch Urlaub im Ausland oder weiter weg einem doch eher einfallen als ein Hocken in einer warmen Badewanne oder das Spielen mit seinen liebsten Hasen hinterm Hof in Omas Garten wenn man diese aus dem Stall hat nehmen dürfen wie es in meiner Kindheit war. Da gibt es einfach unglaublich viele Geschichten die allein schon bei mir ein Buch füllen konnte. Was wir nicht alles so ausgefressen hatten als Kinder das war unglaublich. Heute bekäme man eine Anzeige wenn man mit geklauten Runkelrüben vom Feld eines Bauern dann diese ausschält, eine Kerze reinmacht, diese auf eine Bohnenstange gesteckt und dann von Haus zu Haus in der Dunkelheit gelaufen ist und seine damaligen Freunde geärgert haben in den man mit diesen Fratzen an deren Fensterscheibe auftauchte. Eben nette Dorfgeschichten die man in der Stadt wohl gar nicht machen kann.
Kommentar:Hi Michael, ja des mit den Rüben haben wir auch gemacht. Wenn die dann ein paar Tage eingetrocknet waren sahen die noch gruseliger aus.
Wir saßen da mal auf einem großen Baum in der Krohne und hatten einen Knüppel an einem Band gebunden, der, wenn man ihn fallen ließ, nur so weit herabfiel, dass er ein paar Meter über den Köpfen der Leute hängen blieb. Immer wenn jemand die Alle langspazierte ließen wir ihn fallen und die Leute erschraken und dachten, sie würden von etwas Herabfallendem erschlagen werden. Was man nicht alles für einen Unfug trieb. Einer hat uns dann da oben versauern lassen. das gab Ärger zuhause.
Ja ein dickes Buch käme wohl zusammen.
Gruß, Jens
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Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]