Vor mir steht verträumt ein Mann,
sein Blick zu mir gerichtet.
Ich mustere ihn und frag mich, wann
sein Haar sich schon gelichtet.
Kleine Narben hier und dort
verweisen auf sein Leben.
Sonne schien die Blässe fort.
Das Grau dem Schopf gegeben.
Sein Blick jedoch scheint nicht betrübt.
Das Morgen nicht verdrängt.
Sein Körper sportlich wohlgeübt.
Gesundheit wohlgelenkt.
Aufrecht zeigt sein Körper Mut,
des Lebens sich beweisend.
Erfahren seiner Augen Glut,
all Wege seiner Reisen.
Rau wirkt seiner Hände Haut
als Spur der Arbeitswelt.
Sein Lächeln wirkt wie aufgetaut,
da Freude ihm nicht fehlt.
Was, wenn dort wer Anderer stünde,
welcher mir gar fremd ?
Ob sein Äußeres das verkünde,
was man von sich selber kennt ?
Ein Sinn, wenn man ein Mensch erblickt,
bekundet Sympathie.
Man ist bei Manchem leicht erquickt.
Bei Manchen quickt es nie.
Oft denk ich, wie Andere wohl
mein ich für sich beschreiben.
Mancher hätt sich fortgestohlen,
Mancher würde bleiben.
Spieglein, Spieglein sage schier,
du kennst meine Gestalt,
siehst du das Wesen tief in mir,
das Sonnenbilder malt ?
© Jens Lucka
Gefällt mir!Gefällt mir nicht mehr!
9 Lesern gefällt dieser Text.
Unregistrierter Besucher
Wolfgang Sonntag
Unregistrierter Besucher
Michael Dierl
Unregistrierter Besucher
Alf Glocker
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Unregistrierter Besucher
Diesen Text als PDF downloaden
Kommentare zu "Spieglein, Spieglein"
Re: Spieglein, Spieglein
Autor: humbalum Datum: 05.06.2021 10:25 Uhr
Kommentar:
Re: Spieglein, Spieglein
Autor: Wolfgang Sonntag Datum: 05.06.2021 14:24 Uhr
Kommentar:
Re: Spieglein, Spieglein
Autor: Michael Dierl Datum: 05.06.2021 18:53 Uhr
Kommentar:
Re: Spieglein, Spieglein
Autor: Alf Glocker Datum: 06.06.2021 18:02 Uhr
Kommentar:
Re: Spieglein, Spieglein
Autor: Jens Lucka Datum: 06.06.2021 20:32 Uhr
Kommentar:
Kommentar schreiben zu "Spieglein, Spieglein"
Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.