Nach langer Zeit, ich freu mich sehr,
will Tante Inge mich besuchen.
Wie war das noch, ich weiß nicht mehr,
liebt sie nicht Zitronenkuchen?
Endlich höre ich die Glocke.
Vor der Tür steht Inge....mit den Nichten,
mit denen ich nun auf dem Sofa hocke.
(Ich könnte gern darauf verzichten.)
Der Kuchen klebt in allen Sofaritzen.
"Hast du keine Cola da?"
Sie flegeln mehr, als dass sie sitzen.
(Wir war'n uns nie besonders nah)
Schon läuft der Fernsehapparat.
Ich blicke hilflos zu Tante Inge,
die leider ganz unbeteiligt tat.
Sie interessieren andere Dinge.
"Ach, du hast kein Abitur?
Mit einem guten Beruf könntest du dir mehr leisten.
Schau doch mal - wie wohnst du nur?
Hast du keinen Ehrgeiz - wie die meisten?"
Nach kaum einer halben Stunde schon
war mir die Freude am Besuch vergangen.
Mich störte ihr pikierter Ton
und die Vorwürfe, die darin schwangen.
Als es hieß, sie würden gerne bei mir übernachten,
sagte ich energisch "NEIN!"
Für Leute, die mich eben noch verlachten,
ist meine olle Wohnung viel zu klein!
Ich habe keine 5 Betten.
Von denen kommt mir keiner nachts zur Ruh.
Ich schaff Platz nur für die Netten.
Und jetzt RAUS - und Türe zu!
Kommentar:;)) war ja gar nicht meine Tante Inge, zum Glück. Dieses Erlebnis hat mir eine Kollegin erzählt, aber ich konnte mir die Sache so gut "anziehen", dass das Gedicht in der 1. Person geschrieben ist. So 'ne Tante braucht echt keiner.
Ich wünsche euch allen mehr Glück mit der Verwandtschaft.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]