Oh Heimat fern


Oh Heimat fern,
du warst mein Ein und Alles,
ich trage dich in meinem Herzen,
ich liebe dich noch immer,
und deiner gedenk,
spende ich dir leuchtende Kerzen,

dort wurde ich
in fürsorglicher Stille geboren,
im Krieg haben meine Eltern
all ihr Hab und Gut verloren,

verloren habe ich auch
ein Stück meiner Kindheit
und meine Träume über Nacht,
das traute Glück nicht mehr
an meinem Bette wacht,

wo die Weiden sich im Nebel verneigen
und die blauen Krokusse sich schüchtern
im lauen Frühling zeigen,

wo die glasklaren Bäche plätschernd singen
und die fleißigen Schnitter sich im Sommer
kurzzeitig verdingen,

auf den gelben Stoppelfeldern
ließen wir die bunten Drachen steigen
und auf den tiefgrünen Wiesen
tanzten wir ausgelassen manchen Reigen,

im Winter hingen die Kinderträume
in den tief verschneiten Fichten,
im Sommer konnten wir
knietief in den Seen fischen,

wir lagen auch schlafend
im kühlen, samtweichen Klee,
in unseren Träumen beschützte uns
stets eine liebreiche Fee,

ich sitze in Gedanken mit meinen Freunden
am grünen, lauschigen Waldessaum,
dort schlägt das Glück uns einen Purzelbaum…


© Jürgen


2 Lesern gefällt dieser Text.






Kommentare zu "Oh Heimat fern"

Re: Oh Heimat fern

Autor: agnes29   Datum: 11.10.2016 20:03 Uhr

Kommentar: Sehr schön dein Gedicht, schon beim lesen bekommt man Heimweh.
LG Agnes

Re: Oh Heimat fern

Autor: monti   Datum: 12.10.2016 5:00 Uhr

Kommentar: Oh ja, da muss man einfach wonnevoll mitseufzen. LG

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