Die Schwangerschaft, die Schwangerschaft
ist schon stressig genug.
Der Bauch, der wächst gar sagenhaft
mit jedem Atemzug.

Das ist nicht die letzte Strapaze.
Noch lange nicht. Wer hätt‘ es
gedacht? Es schrumpft selbst die Matratze
des King-Size-Ehebettes.

Der ständige Toilettengang,
Schwindel, Übelkeit
plagen mich. Und dann der Drang
nach Essen jederzeit.

Es ist kaum mehr auszuhalten,
wie müde ich doch bin.
Seh den Spiegel, seh die Falten
und auch mein Haar wird dünn.

Jüngst war ich doch selbst noch lütt,
so klingt es fast absurd,
dass es noch schlimmer wird damit,
doch dann kommt die Geburt.

So passiert es wohl im Kreißsaal,
dass ich für meine Sünden
heut auf einmal nun den Preis zahl,
die Scheißqual zu empfinden.

Ich schwitze, schreie, stöhne, schnaufe.
Ich brülle ein Gebet
und frag mich, als ich grün anlaufe,
wie’s meiner Frau wohl geht.

Die Schwangerschaft, die Schwangerschaft
war im Vergleich ne Freud‘.
Trotz Harndrang von viel Gerstensaft
und auch der Übelkeit.

Bei jeder Feierei dabei,
um dann nach Haus zu hinken.
Denn meine Frau, die aß für zwei
und ich musst‘ für zwei trinken.

Die Schwangerschaft

© pischki


© pischki


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Beschreibung des Autors zu "Die Schwangerschaft"

Die Idee zu diesem Gedicht kam mir im Kreißsaal. Ich war völlig übernächtigt, gestresst und vielleicht auch ein bisschen gelangweilt. Als ich mich in Gedanken beim Jammern ertappte, empfand ich es doch ziemlich absurd, dass ich hier innerlich um Mitleid bettele, während meine Frau die größten Qualen ihres Lebens erleiden muss.

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