Gemächlich streift die Traurigkeit
die tumben Glieder ab,
sie steht in dieser Jahreszeit –
was ich begonnen hab –
wie ein Gigant aus heißem Eis –
das kann ich nicht verstehen –
und vor den Augen dieses Gleis –
wie weit kann ich noch gehen –
bevor das Blei
und das Vorbei
mir meinen Hals umdrehen?

Verdorb’ner Weg, verdorb’nes Sein,
der Blick geht nicht zurück,
er waltet in der Tiefe, klein –
er schärft sich keinen Blick –
und wächst an sich nicht mehr –
das braucht er nicht zu preisen –
die Keinesicht ist leer –
dreht ihn aus keinem Eisen –
es ist ein Schrei,
und einerlei…
es lässt sich nichts beweisen!

So bleibt nichts Gutes an mir fest,
es fühlt sich alles fallend,
steht vor mir Cholera und Pest? –
ich hör ein Lachen, schallend –
aus diesem Rauch, und Fragen –
wer wundert sich denn noch –
in den verseuchten Tagen –
bestelle nur dein träges Joch –
du bist dabei,
und gar nicht frei:
wann endest du im Schwarzen Loch?

So jage nichts mehr vor dir her,
kein Ideal hat sich gehalten,
das Wild in diesem Menschenmeer –
du übst in Sorgenfalten –
ist flüchtig, unfassbar gemein –
du hast doch keinen Streit –
aus allem dringt, ermächtigt, Schein –
und dir bleibt wenig weit und breit –
hör auf die Loreley,
trab fröhlich an und sei
dann auch zum Sterben stets bereit!


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Abstand-schied"

Re: Abstand-schied

Autor: noé   Datum: 15.03.2014 23:24 Uhr

Kommentar: Ergeben willst Du Dich aber nicht...? DENKE ich...
noé

Re: Abstand-schied

Autor: Alf Glocker   Datum: 16.03.2014 9:55 Uhr

Kommentar:
alf

Re: Abstand-schied

Autor: noé   Datum: 16.03.2014 10:00 Uhr

Kommentar: Recht so!
BiSi

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