Kreativ zu sein, das ist nicht schwer,
wenn da nicht immer ein Störfaktor wär'
Kaum greift er in die Tasten rein,
beginnen draußen die Kinder zu schrei'n.
Das Fenster kommt zu.
Jetzt ist wieder Ruh.
Er setzt sich nieder,
da klingelt es wieder.
Die Postbotin bringt einen Brief.
Heute geht auch alles schief.
Er macht ihn auf, beginnt zu schnaufen.
Da will nur wieder einer Versicherungen verkaufen.
Das "Angebot" fliegt in den Müll.
Wunderbar, jetzt ist es still.
Er setzt sich an den Flügel dann,
da tönt es laut von nebenan.
Ohrstöpsel könnten jetzt noch helfen.
Vielleicht kommen dann die kleinen Elfen
in seinen gestressten Kopf zurück.
Und er könnte vollenden sein Stück.
Doch dann klingelt voller Hohn
im Nebenzimmer penetrant das Telefon.
Er ist so verzweifelt, er fühlt sich schwach,
setzt die Kopfhörer auf und hört erst mal Bach.
Am Abend will er sein Werk vollenden,
mit federleichten geübten Händen
geht er zurück an das Klavier.
Da klingelt's wieder an der Tür.
Wer da kommt? Es ist die Polizei.
"Mit dem Krach ist es jetzt vorbei.
Wenn Sie es nicht lassen, die Nachtruhe zu stören,
werden Sie bald wieder von uns hören."
Was soll er nur tun? Er muss komponieren,
will er den Auftrag nicht auch noch verlieren.
Am nächsten Morgen wundern sich alle, was da so hallt,
eine wunderschöne Weise - tief draußen im Wald.
Der Mond ist scharlachrot.
Er rockt sich durch die dunklen Wolken.
Er strahlt wie eine schöne Frau.
Sein Lächeln liegt noch auf dem Morgentau.
Die Sonne küsst ihn zart.
Der Smooth Jazz breitet sich aus
Schwingt sich den Wänden empor
Tanzt an der Decke leichtfüssig
Lacht übers ganze Gesicht
Und meint in unterkühltem Ton
Auch Wolken haben eine [ ... ]