Ich schau dem Tag beim Sterben nun zu –
bald schon liegt er in himmlischer Ruh.
Die lieben Kindlein sprechen ihr Abendgebet,
das sich um das reine Herzelein dreht…
und die Vampire erwachen zuhauf,
denn die Hölle dämmert lodernd herauf.

Da wagt sich keiner mehr vor die Tür –
die Analphabeten zählen bis Vier!
Wer nicht bei Drei im Bett liegt und lacht,
der hat nicht ganz richtig mitgedacht,
wo die maskierten Banditen, die frechen
überall in Häuser und Höfe einbrechen.

So ist die Hochzeit der fremden Rebellen –
die einfach alles in Frage hier stellen.
Sie wüten, sie stechen und ja, sie rauben…
wir hoffen dabei auf die Friedenstauben,
die fein von den güldenen Dächern gurren:
„Hört auf liebe Bürger mit dem ewigen Murren!“

Jetzt ist die Stunde der großen Kometen –
zum Singen, zum Tanzen und Möpse zu kneten,
sich mit den Ganoven auf Du zu verbrüdern,
mit Küssen, Umarmen und fröhlichen Liedern,
damit die Saat aller Nächte gedeiht…
glaubt mir, Freunde, es ist nun soweit!

Die Saat aller Nächte

© Alf Glocker


© Alf Glocker


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